Magazin 4/2021
Reisezeitindex
Mit dem Auto geht´s schneller
VCD fordert konkrete Ziele für den Verkehrssektor im überarbeiteten Gesetz
Damit mehr Menschen auf ihren täglichen Wegen vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen, müssen diese nicht nur preislich attraktiv, sondern auch komfortabel und schnell sein. Daten des Mobility Instituts Berlin (mib) zeigen jetzt, dass Letzteres in deutschen Großstädten nicht der Fall ist. Hier brauchen Bus- und Bahnfahrer*innen im Schnitt rund doppelt so lang wie Autofahrer*innen für denselben Weg. Die Forscher*innen berechneten die Wegezeiten für die elf größten Städte in Deutschland. Die Unterschiede zwischen ihnen fallen gering aus: In Spitzenreiter München sind die Menschen im ÖPNV 1,94-mal länger unterwegs als im Auto, in Schlusslicht Hamburg 2,24-mal länger.
Die Forscher*innen des mib haben auf Grundlage ihrer Forschung fünf Stellschrauben identifiziert, anhand derer der ÖPNV schneller und damit konkurrenzfähiger werden könnte: erstens mehr Schienenstrecken, auf denen die Bahnen abgetrennt vom übrigen Verkehr fahren; zweitens eine stark bevorzugte grüne Welle für Busse und Bahnen; drittens angepasste Linienführungen und Lückenschlüsse, durch die Umwege und Umstiege vermieden werden; viertens weniger Wartezeiten durch dichtere Taktungen und fünftens kürzere Wege zu den Haltestellen und beim Umsteigen.