Magazin 3/2020
Deutschlandweite Aktion
Aktionstag Pop-up- Bikelanes
Mehr Platz für Rad- und Fußverkehr
Viele Städte weltweit machen seit Beginn der Corona-Krise mit sogenannten Pop-up-Radfahrstreifen Schlagzeilen. Am 23. Mai fand ein bundesweiter Aktionstag in rund 30 deutschen Städten statt, bei dem Autospuren an viel befahrenen Straßen für einige Stunden für Radfahrerinnen und Radfahrer umgewidmet wurden. „Trotz sehr kurzer Mobilisierungsphase haben sich VCD-Gliederungen in 19 Städten gemeinsam mit Greenpeace, ADFC und anderen Initiativen an Aktionen zu temporären Radwegen beteiligt“, erzählt Anika Meenken, VCD-Sprecherin für Radverkehr.
Die Aktiven demonstrierten mit dem bundesweiten Aktionstag für mehr Platz für Rad- und Fußverkehr. Deutschlandweit waren die Kampagnen gut besucht. „Die große Resonanz zeigt, welche Dringlichkeit das Thema lokal hat. Auch ohne COVID-19-Pandemie und entsprechende Abstandsregeln fehlt es überall an Platz für Menschen zu Fuß und auf dem Rad“, so die VCD-Expertin. In vielen Städten weltweit wurden bereits provisorische Radfahrstreifen auf Autospuren eingerichtet oder gleich ganze Straßen für den motorisierten Verkehr gesperrt. In Deutschland ging der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg voran und richtete in kurzer Zeit mehrere Pop-up-Bikelanes ein. Andernorts passierte lange nichts. Inzwischen haben auch andere deutsche Städte, unter anderem München und Stuttgart, verkündet, provisorische Radfahrstreifen einrichten zu wollen. „Mit diesen Aktionen wollten wir zeigen, dass Pop-up-Radwege schnell, rechtlich leicht und kostengünstig umsetzbar sind. Was es zudem dringend braucht, ist der politische Wille“, resümiert Meenken.