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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 2/2020

Klimaschutz

Zug statt Flug

Wer per Bahn unterwegs ist, braucht Lektüre für die Fahrt, findet am Hauptbahnhof in Berlin einen Platz zum Arbeiten und schont das Klima.

Eigentlich wollte die Deutsche Bahn im März ihr erstes Coworking-Angebot eröffnen. Reisende und Bahnhofsbesucher*innen am Berliner Hauptbahnhof sollten insgesamt 1 500 Quadratmeter Bürofläche mit rund 300 Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen.
Den Start hat die Bahn wegen der Corona-Krise auf unbestimmte Zeit verschoben. Wenn es so weit ist, sollen Plätze zunächst an langfristige Mieter vergeben werden. Später sollen Plätze hinzukommen, die per App flexibel buchbar sind.

Verzicht wegen Flugscham

Der Klimawandel wirkt sich auf das Flugverhalten der Menschen in Deutschland aus: 17 Prozent von ihnen
haben bereits bewusst auf Flugreisen verzichtet, 13 Prozent auf mehrere Flüge und 4 Prozent auf einen Flug. Das hat eine repräsentative Ipsos-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands ergeben. Demnach sehen allerdings 27 Prozent der Befragten für einen Flugverzicht keinen Grund. 45 Prozent geben an, dass sie ohnehin nicht fliegen, und 11 Prozent machen keine Angabe. „Das Bewusstsein der Menschen für eine nachhaltige Mobilität steigt. Das führt dazu, dass viele ihr Reiseverhalten überdenken und auf Flüge verzichten“, sagt Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands. Fliegen gilt als klimaschädlichste Art zu reisen.

Die Diskussion um die Flugscham schlägt sich allerdings bisher nicht in der Anzahl der gebuchten Flüge nieder. Die Zahl der Passagiere ist laut Statistischem Bundesamt im ersten Halbjahr 2019 gestiegen. 2020 wird sie nur wegen der Corona-Krise fallen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt prognostiziert, dass die Zahl der Flüge weltweit bis 2040 um jährlich 1,6 Prozent steigen wird.

Buchempfehlungen

Nah dran, das Fahrtziel-Natur-Buch

Rangerinnen, Fischer, Künstlerinnen und Landwirte erzählen ihre Geschichten rund um die National- und Naturparke im Wattenmeer, dem Bayerischer Wald oder der Sächsischen Schweiz. Mit Reportagen und Fotografien nimmt das Buch „Nah dran“ von Bernd Pieper die Leser*innen mit in 21 Urlaubsgebiete der Kooperation „Fahrtziel Natur“, die gut mit der Bahn erreichbar sind.

Bernd Pieper, Nah dran, 240 Seiten, J. P. Bachem Editionen, 19,95 Euro.

 

Mondays for Future

123 Fragen rund um Klimapolitik und die Lösung der Klimakrise beantwortet Claudia Kemfert in „Mondays for Future“ in kurzen Texten. Das Buch der Leiterin der Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung steht unter dem Motto: Freitag demonstrieren, am Wochenende diskutieren, ab Montag anpacken und umsetzen.

Claudia Kemfert, Mondays for Future, 200 Seiten, Murmann Publishers, 18 Euro.

"All you need is less"

Um Umwelt und Klima zu schützen, reiche eine grüne Wirtschaft nicht aus, schreiben die Autoren Niko Paech und Manfred Folkers in ihrem neuen Werk „All you need is less“. Sie plädieren für Achtsamkeit und Nachhaltigkeit im Sinne der Suffizienz-Bewegung und der Lehre Buddhas. Denn mit einer Besinnung auf ein konsumbefreites Leben und mit einer „zufriedenen Genügsamkeit“ ließen sich die großen Krisen unserer Zeit lösen, so die Autoren.

Manfred Folkers und Niko Paech, All you need is less, 256 Seiten, oekom Verlag, 20 Euro.

 

fairkehr 2/2020