Reise 1/2020
Bahnreise
Kultur in Bahnhofsnähe
Statt am zugigen Bahnsteig rumzuhängen, könnten Sie während der Wartezeit auf den Anschlusszug auch ein Museum besuchen oder ein interessantes Bauwerk anschauen. fairkehr zeigt, wo es sich lohnt.
Köln ist ein Nadelöhr. „Unser Gleis im Hauptbahnhof ist noch durch einen vorausfahrenden Zug blockiert“, lautet die Durchsage der Zugchefin, als der ICE aus Berlin auf der Hohenzollernbrücke zum Stehen kommt. Schöne Aussichten aufs Rheinpanorama links und rechts, aber leider nicht in puncto Anschlusszug. Der ist weg, als der ICE endlich im Bahnhof hält. Auch wer mit Nahverkehrszügen Köln ansteuert, um von dort mit dem Thalys nach Paris oder dem ICE Richtung Amsterdam zu fahren, nimmt tunlichst eine oder zwei Bahnen früher, um bei Zugausfall oder Verspätungen trotzdem rechtzeitig zum Umsteigen anzukommen.
Das geht nicht nur Reisenden über Köln so. In diesen Zeiten standardmäßiger Unpünktlichkeit der Deutschen Bahn sind Umsteigezeiten unter 15 Minuten reines Glücksspiel und Wartezeiten wegen verpasster oder verspäteter Anschlusszüge von einer Stunde der traurige Normalfall an allen Bahnhöfen.
Statt dann frustriert den Kiosk zu plündern oder weitere überteuerte Heißgetränke in uns reinzuschütten, könnten wir die gewonnene Zeit anders nutzen: eine Ausstellung besuchen, ein Denkmal anschauen oder einem interessanten Bauwerk einen Besuch abstatten. Manchmal haben wir es nicht so eilig und lassen den nächsten Zug auch noch davonfahren. Die eingebaute Muße bringt uns auf andere Gedanken, erweitert den Horizont und verbessert die Stimmung für die weitere Reise, den Feierabend oder die bevorstehenden Termine.