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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Reise 1/2020

Kassel

Bergpark Wilhelmshöhe

Europas größter Bergpark ist seit 2013 UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Wasserspiele sprudeln zwischen dem 1. Mai und dem 3. Oktober immer mittwochs und sonntags von 14:30 Uhr bis 16 Uhr. Sie locken jedes Jahr Zehntausende Besucher an.

50 Meter schießt die Fontäne aus dem Teich vor Schloss Wilhelmshöhe in die Höhe. Die Wasserspiele vor dem sandsteinfarbenen Säulenportal sind das Highlight im Kasseler Bergpark. Ein Grabensystem im Habichtswald, der die Grünanlage einrahmt, leitet Regen- und Oberflächenwasser in Speicherbecken. Werden diese per Handschieber geöffnet, fließt das Wasser über dunkelgraue Kaskaden aus Tuffstein und künstliche Wasserfälle etwa 230 Meter in die Tiefe. Allein der Druck des fallenden Wassers erzeugt seit dem Jahr 1714 die Fontäne – ohne zusätzliche Pumpen.

Der Bergpark Wilhelmshöhe ist mit einer Fläche von 2,4 Quadratkilometern Europas größter Bergpark und seit 2013 UNESCO-Weltkulturerbe. Den Park ließen die Landgrafen und späteren Kurfürsten von Hessen-Kassel im 18. und 19. Jahrhundert im Stile eines Englischen Landschaftsgartens anlegen. Große, alte Bäume, offene Rasenflächen, Teiche und kleine Pavillons prägen die Anlage.

Auch wenn es keine Wasserspiele zu bestaunen gibt, hat der Bergpark Wilhelmshöhe viel zu bieten: Im Schloss können Kunstinteressierte in der „Gemäldegalerie Alte Meister“ Werke von Rubens, Rembrandt und Dürer bestaunen. Wer lieber an der frischen Luft ist, macht einen Spaziergang zur Löwenburg, einer neogotischen Ruine im Stil einer englischen Ritterburg mit zinnenbewehrten Mauern und runden Türmchen mit Spitzdächern. Wer mehr Zeit mitbringt, kann eine kleine Wanderung  auf von Buchen, Kiefern und Ahornbäumen gesäumten Wegen und weiter entlang der Kaskaden hinauf zum auf 515 Meter Höhe gelegenen Herkules unternehmen. Das Kasseler Wahrzeichen, eine 8,30 Meter hohe, von Patina überzogene Kupferstatue des griechischen Halbgottes, steht auf dem achteckigen Riesenschloss „Oktogon“. Das Monument ist kilometerweit sichtbar.

Herkules, Schloss Wilhelmshöhe und die Wilhelmshöher Allee, an der auch der ICE-Bahnhof liegt, bilden eine Achse. Daher ist der Bergpark auch für Menschen ohne Ortskenntnisse nicht zu verfehlen. Für die 2,4 Kilometer benötigen Fußgänger allerdings eine halbe Stunde. Schneller geht es mit der Straßenbahn. Die Linie 1 Richtung Wilhelmshöhe fährt bis zur Haltestelle Wilhelmshöhe (Park) in sechs Minuten.

Benjamin Kühne 

Alle Infos zu Besichtigungszeiten in Schloss Wilhelsmhöhe und im Bergpark Wilhelmshöhe

fairkehr 1/2020