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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 1/2020

Klimaschutz

Klimapaket nachgebessert

Das Ziel ist klar: Wir müssen die CO2-Emissio­nen senken, um die Erderwärmung zu stoppen. Erste Schritte lassen hoffen.

CO2 im Schlaf sparen: Seit Januar 2020 fahren die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) mit ihrem „Nightjet“ von Wien nach Brüssel und zurück. Die Schweden planen für 2022 Nachtzüge von Malmö über Kopenhagen nach Köln sowie von Stockholm nach Hamburg. Nur die DB verschläft den Trend, dem Flugverkehr Konkurrenz zu machen.

Die Bundesregierung hat das Klimagesetz nachgeschärft. CO2-Zertifikate, die ursprünglich ab 2021 mit zehn Euro pro Tonne eingeführt werden sollten, werden nun 25 Euro kosten. Bis 2025 wird der Preis auf 55 Euro steigen. Unternehmen, die mit Heizöl, Erdgas, Benzin und Diesel handeln, müssen ab kommendem Jahr für den Treibhausgas-Ausstoß, den ihre Produkte verursachen, Verschmutzungsrechte in Form der Zertifikate erwerben.

„Der angepeilte Preispfad könnte den Ausstoß von Treibhausgasen tatsächlich absehbar verringern“, sagte Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Noch ist der CO2-Preis aber weit von dem entfernt, was Wissenschaftler fordern. Der VCD spricht sich für einen CO2-Preis von 50 Euro pro Tonne aus, der langfristig auf 180 Euro ansteigt.

DB senkt die Preise

Die Deutsche Bahn hat die Preise gesenkt. Fernverkehrs­tickets und BahnCards kosten ab sofort zehn Prozent weni­ger. Damit gibt die DB die im Klimapaket beschlossene Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Fahrscheine von 19 auf sieben Prozent an ihre Fahrgäste weiter. Die günstigeren Fahrscheine sind auch ein Erfolg für den VCD, der sich für die Steuerreform eingesetzt hatte.

Bahnen bauen Klimavorsprung aus

Die Bahnen haben ihre Umwelt- und Klimabilanz verbessert und ihren Vorsprung vor Auto, Lkw und Flugzeug ausgebaut. Das zeigen neue Zahlen des Umweltbundesamtes. Im Güterverkehr entstehen beim Transport einer Tonne Waren nur noch 18 Gramm CO2 pro Kilometer. Das ist eine Reduzierung um ein Viertel in vier Jahren. Lastwagen emittieren pro Tonnenkilometer mehr als das Sechsfache. Wer mit Fernzügen der Deutschen Bahn reist, verursacht pro gefahrenem Kilometer 32 Gramm CO2 pro Kilometer, mit dem Auto sind die Emissionen fast fünfmal höher, mit dem Flugzeug gut siebenmal. Nur der Fernbus kann noch mit der Bahn mithalten.

fairkehr 1/2020