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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 1/2020

VCD-Bundesdelegiertenversammlung

Klar pro Verkehrswende

Ein richtungweisender Beschluss, die Preisverleihung beim Aktivenwettbewerb und eine Rede von Winfried Hermann waren die Höhepunkte der VCD-Bundesdelegiertenversammlung.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann und VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann präsentieren den Mobilitätsatlas des VCD und der Böll-Stiftung.

Der VCD wird zukünftig von einer Doppelspitze geführt, die aus einem Mann und einer Frau bestehen soll. Diesen Beschluss fassten die Abgesandten der Gliederungen auf der VCD-Bundesdelegiertenversammlung (BDV), die vom 15. bis zum 17. November 2019 in Bad Herrenalb im Schwarzwald stattfand. Die neue Doppelspitze werden die Delegierten erst im Zuge der turnusgemäßen Vorstandswahl im November 2020 bestimmen.

Als prominenter Redner der BDV positionierte sich Landesverkehrsminister Winfried Hermann klar pro Verkehrswende. Er verwies auf das Ziel der Landesregierung, 20 Prozent Radverkehrsanteil in Baden-Württemberg zu erreichen, und forderte von der Bundesregierung überprüfbare Zwischenziele für den Klimaschutz. Der Minister bat aber auch um Verständnis für den langsamen Fortschritt der Verkehrswende in seinem Bundesland. Die „Verkehrs­politik der Vergangenheit ist in Beton festgesetzt“, sagte er den Delegierten. Unter den Landräten gebe es viele Autofahrer und es herrsche Angst vor Gelbwesten-Protesten. Von den Delegierten erhofft sich Hermann Rückenwind: „Ich wünsche mir, dass der VCD sich weiter einmischt“, sagte er.

VCD-Aktivenwettbewerb

Urkunde für Matthias Lieb (Mitte), Vorsitzender des LV Baden-Württemberg, durch Bundesgeschäftsführerin Carolin Ritter (r.) und die VCD-Vorstände Matthias Kurzeck (l.) und Thomas Mager.

Spannend war die Preisverleihung an die Gewinnerinnen und Gewinner des zehnten VCD Aktivenwettbewerbs. Der erste Platz ging an den Landesverband Baden-Württemberg für seine Aktion „Ticket-Wirrwarr“. Die Aktiven verglichen die Preise von Tageskarten im ÖPNV und stießen eine Debatte zur Harmonisierung der Verkehrsverbünde an. Die Jury lobte die gute Pressearbeit des Landesverbandes und die große mediale Resonanz der Aktion (siehe Seite 35).

Über den zweiten Platz freute sich die 2019 gegründete Kreisgruppe Cottbus für die Aktion „Wiederbelebung der Eisenbahnverbindung Leipzig–Poznań“. Die Aktiven hatten den Zustand der Infrastruktur ermittelt und ihre Dokumentation ins Polnische übersetzt. Ihre Arbeit reichten sie auch beim Wettbewerb für „Flaggschiffprojekte des gemeinsamen Zukunftskonzeptes 2030“ ein, die das Bundesinnenministerium zusammen mit dem polnischen Wirtschaftsministerium durchführt.

Der drittplatzierte VCD-Kreisverband Heidenheim verteilte in der ersten Juliwoche 2019 etwa 500 der vom VCD gestalteten „Gelben Karte“ an Falschparker auf Geh- und Radwegen und wies sie auf ihr Vergehen hin. Die Ortsgruppe Bad Kreuznach erhielt den Sonderpreis für Diversität, der Kreisverband Minden-Lübbecke – Herford den Sonderpreis für Kooperation. Die fairkehr wird im Laufe dieses Jahres alle Gewinnerinnen und Gewinner in einem eigenen Beitrag vorstellen.

fairkehr 1/2020