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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 1/2020

Carsharing

Autos teilen statt besitzen

Carsharing leicht gemacht: Was Einsteiger*innen wissen müssen.

Menschen in Großstädten besitzen seltener ein eigenes Auto. Sie nutzen häufiger Carsharing als Dorfbewohner, die von solchen Sharing-Angeboten oft ganz abgeschnitten sind.

Ein Carsharing-Auto kann bis zu 20 private Pkws ersetzen und so Platz für Rad- und Fußwege in der Stadt schaffen. Viele Carsharing-Unternehmen werben mit einer einfachen Registrierung. Doch wie einfach ist sie wirklich?

Bei der Anmeldung muss die Kundin oder der Kunde ihre oder seine Kontaktdaten angeben. Auch die Daten des Führerscheins werden in der Regel abgefragt. Bei vielen Anbietern, wie bei Cambio, DriveNow oder teilAuto erfolgt die Registrierung online. Danach muss das Konto in einer Vertriebsstelle oder online freigeschaltet werden. Die meisten Anbieter erheben einen einmaligen Startpreis. Dann kann es schon losgehen: Wer ein Auto ausleihen möchte, kann dieses per App oder Internetbrowser suchen, buchen und dann mit dem Smartphone oder einer Karte entsperren. Bei manchen Anbietern ist die Buchung auch telefonisch möglich. Es stehen verschiedene Tarife zur Auswahl. Die Anbieter rechnen entweder nach Zeit oder gefahrenen Kilometern ab. Oft bieten sie auch Tages- oder Wochenpauschalen an.

Carsharing ist steigerbar

Allgemein unterscheidet man zwischen zwei Carsharing-Varianten. Die erste Variante ist stationsbasiert. Die Autos haben feste Standorte. Die Nutzer*innen müssen den Pkw nach der Fahrt wieder dorthin zurückbringen. Die zweite Variante ist das sogennante Free-Floating-Carsharing. Dabei dürfen die Nutzer*innen das Auto innerhalb eines definierten Gebiets frei abstellen. Diese Variante gibt es eher in Großstädten und ist fast doppelt so teuer wie das stationsbasierte Carsharing mit festen Parkplätzen.

Obwohl das Ausleihen recht simpel ist, nutzen Carsharing immer noch wenige Menschen. In nur fünf Prozent der bundesdeutschen Haushalte gibt es mindestens eine Person, die Kunde bei einem Carsharing-Unternehmen ist. In Metropolen, mit einem großen Angebot, trifft das immerhin auf 14 Prozent der Haushalte zu. Ein Drittel der Kundinnen und Kunden nutzen Carsharing mindestens einmal im Monat, wohingegen ein Fünftel der Registrierten es nie nutzt. Der Anteil des Carsharings am Verkehr ist auf jeden Fall noch steigerbar.

fairkehr 1/2020