Magazin 4/2019
12qmKULTUR
VCD macht Parkplätze zu Bühnen
Eine VCD-Veranstaltungsreihe zeigt: Bühne statt Parkplatz bringt Straßenleben.
Rund zwölf Quadratmeter beansprucht ein parkendes Auto im öffentlichen Raum – und das im Durchschnitt 23 Stunden am Tag. Mit der Aktion „12qmKULTUR“ hat der VCD diesen Sommer gezeigt: Die Fläche lässt sich viel sinnvoller nutzen – zum Swing-Tanzen, fürs Varieté-Theater oder für Lesungen. Das nach eigener Darstellung „kleinste Kulturfest Berlins“ fand in drei Kiezen statt. Lokale Künstlerinnen und Künstler sowie Initiativen bekamen eine Bühne auf der Parkfläche. Sie bespielten sie mit Musik, Theater, Workshops und politischen Diskussionen.
„Mit der Veranstaltungsreihe haben wir den Straßenraum wieder zu dem gemacht, was er einmal war: einem Ort der Kommunikation und der Begegnung“, sagt Ole Kamm, Leiter des VCD-Projekts „Lebenswerte Städte“. „Nachbarn können sich kennenlernen und austauschen.“
Der VCD fordert von der Bundesregierung, die im Straßenrecht verankerte Parklogik umzukehren. Die Straßenfläche stünde dann vorrangig Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung. Pkw-Parken im öffentlichen Raum wäre nur an ausgewiesenen Stellen erlaubt. „Bereits heute haben es die Kommunen in der Hand, Verkehrsflächen umzuwidmen und so die Stadt lebenswerter zu gestalten“, betont Kamm. „Sie können Rad- und Fußverkehr bevorzugen oder Parkplätze umgestalten: zu Spielplätzen, urbanen Mini-Gärten, Räumen zum Sitzen und Ausruhen. Wir fordern die Kommunen auf: Nutzt diese Möglichkeiten!“