Magazin 4/2018
Neues Verfahren WLTP
Test zum Kraftstoffverbrauch
Das Ziel der Reform: realistischere Herstellerangaben
Ab dem 1. September ermitteln die Prüfstellen Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen für alle Neuwagen mit dem Testverfahren WLTP. Dadurch fallen die Ergebnisse realistischer aus. Denn die „Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure“ (WLTP) ist der Fahrweise durchschnittlicher Autofahrer deutlich ähnlicher als der bisherige NEFZ-Test. Nach Angaben der internationalen Forschungsorganisation ICCT verbrauchen Autos in der WLTP durchschnittlich 15 Prozent mehr Sprit, als nach der alten Prozedur.
Die Prüfstellen testen allerdings weiterhin auf dem Rollenprüfstand. Der VCD fordert echte Testfahrten auf der Straße. Denn Labortests lassen den Autoherstellern Manipulationsmöglichkeiten.
Die Höhe der Kfz-Steuer hängt unter anderem vom CO2-Ausstoß des Autos ab. Dieser fällt im WLTP-Test höher aus als bisher. Daher steigt die Steuer für Autokäufer, die sich nach dem 1. September ein neues Fahrzeug zulegen, um zwei Euro je zusätzliches Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. Das sind bei schweren SUVs bis zu 100 Euro pro Jahr. Allerdings bleibt die Kfz-Steuer viel zu niedrig, um sich auf die Wahl des Autos auszuwirken.
In der Übergangsphase zwischen den Messstandards sorgen doppelte Verbrauchsangaben der Hersteller für Verwirrung bei den Kunden. Die Hersteller sind verpflichtet, sowohl die Ergebnisse nach dem WLTP- als auch dem NEFZ-Test zu veröffentlichen.
Hier gibt der VCD weitere Infos zum WLTP-Testzyklus