fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 4/2018

Mobilitätsprojekte selber machen

Straße zurückerobern: die neue Website

Die neue Internetplattform des VCD- Projektes „Straßen für Menschen“ ist da. Projektleiter Ole Kamm im Interview.

Der VCD war beim PARK(ing)Day in Mainz dabei. Eine Anleitung, wie man selbst einen der kleinen Parks organisieren kann, gibt es auf www.strasse­zurueckerobern.de

fairkehr: Welche Idee steht hinter der Internetplattform „Straße zurückerobern“?

Ole Kamm: Die Menschen wollen ein möglichst gutes Leben führen. Vor der eigenen Haustür ist das aber oft nicht möglich. Es gibt zu wenig Platz, weil die Straßen zugeparkt sind, es ist laut, die Luft ist von Schadstoffen belastet. So laden Straßen nicht dazu ein, sich draußen aufzuhalten. Wir wollen Menschen dazu anregen, das zu ändern. Die Straße soll zum zweiten Wohnzimmer und zum Begegnungsort werden.

Was bietet die Website den Besuchern?

Wir erzählen inspirierende Geschichten von Menschen, die bereits Aktionen für lebenswerte Straßen durchgeführt haben. Außerdem geben wir Tipps, wie man selbst aktiv werden kann. Auf der Website gibt es beispielsweise eine Anleitung zur Organisation eines PARK(ing)Days oder einen Bauplan für ein Gehzeug. Das ist ein Holzrahmen mit den Maßen eines Autos, den man sich umhängen kann. Er zeigt, wie viel Platz ein einzelner Autofahrer mit seinem Pkw verbraucht.

Haben Sie eine Lieblingsgeschichte?

Die Geschäftsstraßenmanagerin Franziska Briese hat in Magdeburg schon zweimal ein Straßenfest organisiert. Bei der zweiten Auflage 2018 haben die Anwohner dabei eine Brachfläche bis Herbst in einen Beachvolleyballplatz umgewandelt. Dort ist jetzt täglich was los.

Kann man die Geschichte hinter seiner eigenen Aktion auf der Plattform teilen?

Ja klar, das ist eine der Ideen, die wir bei der Entwicklung der Website hatten. Die Aktivisten können sich per E-Mail oder telefonisch bei uns melden. Dann können wir gemeinsam absprechen, ob sie selbst einen Beitrag verfassen wollen oder ob wir das übernehmen sollen.

Kann man Sie anrufen und um Rat fragen, wenn man eine eigene Aktion plant?

Ja. Wir teilen unsere Erfahrungen gerne. Auch die Kolleginnen vom DIY-Projekt, das sich an Menschen in Studium und Ausbildung richtet, helfen gerne weiter. Zudem kann man auf der Website eine Toolbox mit Infos und Materialien zum Selbst-aktiv-Werden bestellen. Darin sind beispielsweise Samentüten enthalten, um den Straßenraum zu begrünen.

4/2018