fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Reise 3/2018

Köchin und Autorin

#16 Sophia Hoffmann

Die Autorin und Köchin nutzt ihre Plattformen, um sich für soziale Themen einzusetzen. „Macht Urlaub im eigenen Land!“ ist ihr neuestes Plädoyer. Ein Interview.

Sophia Hoffmann schreibt Koch­bücher und veröffentlicht den Podcast „Vegan Queens“. 2011 startete sie mit einem Food-Blog. Ihre Plattformen nutzt die 38-Jährige, um sich für soziale Themen einzusetzen. Sie engagiert sich für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Tierschutz, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. „Macht Urlaub im eigenen Land!“ ist ihr neuestes Plädoyer. Ihr drittes Kochbuch zum Thema „Zero Waste“-Küche erscheint Anfang 2019.

fairkehr: Was treibt Sie an?

Schon als Kind hat mich Ungerechtigkeit unheimlich wütend gemacht. Wenn ich sehe, dass ein Mensch oder ein Lebewesen oder auch die Natur ungerecht behandelt wird, kann ich gar nicht anders, als etwas zu unternehmen. Ich habe von Natur aus eher eine große Klappe und nutze diese etwas lautere Stimme gern, um die zu unterstützen, die nicht so gut zu hören sind. Da ich durch meine kulinarischen Inhalte mittlerweile viele Fans in den sozialen Medien habe, nutze ich meine Social-Media-Plattformen auch, um Umwelt- und Gesellschaftsthemen zu teilen.

fairkehr: Haben Sie Tipps für Menschen, die etwas bewegen wollen?

Ich glaube an die Politik der kleinen Schritte. Jeder kann ein bisschen was verändern und bewirken. Das fängt schon damit an, eine Meinung zu einem Thema zu haben und sich zu trauen, diese auch zu teilen. Anstatt zu sagen: „Ist mir egal, meine Stimme hat ohnehin keinen Wert.“ Schon im Freundeskreis kann man Menschen dazu bewegen, etwa ihr Konsumverhalten zu ändern – egal, ob es um Müllvermeidung, nachhaltigeres Reisen oder die Reduktion von Tierprodukten geht. Man kann sofort anfangen. Heute. Jetzt.

fairkehr: Sie waren vor kurzem Jurymitglied für das Projekt „Katzensprung“ (siehe rechte Seite), bei dem Leuchttürme, also besonders herausragende Beispiele für nachhaltiges Reisen in Deutschland, prämiert wurden. Ihr persönliches Highlight?

Ich finde die Wasserabenteuer in Thüringen besonders spannend – Touren auf der Saale für Gruppen und Einzelpersonen, im Schlauchboot oder auf selbstgebauten Flößen. Als Wahl-Berlinerin erlebe ich immer wieder, dass die vielen guten Angebote im Berliner Umland viel zu wenig bekannt sind. Grundsätzlich plädiere ich dafür, mehr Urlaub im eigenen Land zu machen. Es gibt so tolle Gegenden in Ostdeutschland, die viele „Wessis“ noch nie bereist haben. Wir sollten neugierig sein, unser eigenes Land besser kennenzulernen. Da ist die Anreise auch oftmals nicht so weit – optimale Voraussetzung für einen Kurztrip!

Interview: Tim Albrecht