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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 1/2018

Klimawandel

Mehr Regen in Deutschland

Ein von den Bundesländern beauftragtes Forschungsprojekt zeigt die Folgen der Erderwärmung.

Die Donau flutet Regensburg bald öfter: Der Klimawandel sorgt für wärmere Winter und bringt mehr Regen und Hochwasser zu uns.

Wer denkt, dass Deutschland mit seinem gemäßigten Klima vor den Folgen der Erderwärmung sicher sei, liegt falsch. Wenn wir unvermindert Treibhausgase in die Atmosphäre blasen, steigen die Temperaturen im Laufe dieses Jahrhunderts hierzulande um durchschnittlich vier Grad. Regenfälle werden extremer, Überschwemmungen häufiger. Das sind die Ergebnisse des Forschungsprojektes ReKliEs-De, das das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, der Deutsche Wetterdienst und Forscher mehrerer deutscher Universitäten gemeinsam durchgeführt haben. Die Wissenschaftler stellten ihre Erkenntnisse im Dezember 2017 in Wiesbaden vor.

„Viele Menschen würden schwere gesundheitliche Probleme bekommen und auch die Landwirtschaft geriete in Schwierigkeiten“, warnt Prof. Dr. Volker Wulfmeyer, Klimaforscher an der Universität Hohenheim und Koautor des Endberichtes. Der Anbau von ertragreichem Winterweizen könne problematisch werden, weil dieser zum Wachstum eine Frostperiode benötige, so Wulfmeyer weiter. Bei den Niederschlägen haben die Wissenschaftler große Unterschiede zwischen den Jahreszeiten errechnet: Im Winter würde es deutlich mehr regnen. „Da es wärmer wird, werden im Winter die Hochdruckgebiete aus Sibirien zurückgedrängt. Stattdessen haben wir mehr atlantische Tiefdruckgebiete“, erläutert Wulfmeyer.

Das Problem: Durch die höheren Temperaturen kommt der Niederschlag im Winter vermehrt als Regen statt als Schnee vom Himmel. Wenn Schnee im Frühjahr schmilzt, füllt er die Grundwasservorräte auf. Regen gelangt hingegen direkt in die Flüsse und fließt großteils in die Meere. Dadurch treten die Flüsse über die Ufer. Im Sommer wird es vor allem im Südwesten der Republik wesentlich trockener sein als heute. Es wird öfter Perioden geben, in denen es mehr als 14 Tagen nicht regnet. Der Nordosten zeigt dagegen kaum Veränderungen.

Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Noch sei das in Paris vereinbarte Zwei-Grad-Ziel erreichbar, so die Forscher.

Den Forschungsbericht ReKliEs-De herunterladen

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