fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 2/2017

Fahrradpendeln – Gute Beispiele

200

Das Fahrrad wird 200 Jahre alt: Am 12. Juni 1817 unternahm Karl Drais die Jungfernfahrt mit seinem Laufrad von Mannheim nach Schwetzingen und zurück. Für die 12,8 Kilometer lange, gut ausgebaute Strecke brauchte er eine knappe Stunde und war damit deutlich schneller als eine Postkutsche. Zum Verkaufsschlager wurde das auch Draisine genannte Ur-Fahrrad dennoch nicht. Es war teuer und nur für reiche Bürger und Adlige bezahlbar. Eines der ersten Fahrräder mit Tretkurbel und Pedalen – damals noch am Vorderrad – präsentierten die Franzose Pierre und Ernest Michaux auf der Weltausstellung in Paris 1867. Mit dem Sicherheitsniederrad bekam das Fahrrad in den 1880er-Jahren seine bis heute gültige Form mit zwei gleich großen Rädern und Kettenantrieb.

www.200jahre-fahrrad.de

20000

Foto: AGFK-BW/Ben van Skyhawk

Mit so vielen Post-it-Zetteln beklebten Bürger in Heidelberg ein Auto, das einen Radweg blockierte, unter dem Motto #woparkstdudenn? Die von der Agentur fairkehr für die Stadt Heidelberg konzipierte Aktion gewann in der Kategorie Kommunikation den Deutschen Fahrradpreis 2017. Bundesverkehrsministerium und die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden in NRW (AGFS) verliehen in derselben Kategorie auch Platz drei an die fairkehr-Agentur und die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW): Die Comic-Broschüre und der dazugehörige Videoclip „Ich und die anderen – die anderen und ich“ werben für mehr Miteinander im Straßenverkehr.

der-deutsche-fahrradpreis.de

Fahrräder zuhause sicher parken

Damit mehr Menschen auf ihren Arbeits- und Alltagswegen das Fahrrad nehmen, müssen sie es auch zuhause sicher und gut erreichbar abstellen können. Wer das Fahrrad erst mühsam aus dem Keller hochwuchten muss, nutzt es seltener. In einigen Städten, darunter Dortmund und Hamburg, können Bürgerinnen und Bürger bei der Stadt ein Fahrradhäuschen beantragen. Es wird im öffentlichen Raum in der Nähe des Wohnhauses aufgestellt und von der Kommune bezuschusst. Was man selbst tun muss: zehn Mieter finden, einen Antrag ausfüllen, einen Teil der Baukosten und Versicherungsgebühren bezahlen.

Weitere Infos gibt es bei den VCD-Ortsgruppen
Dortmund
Hamburg

Tipps für die Praxis

Wie finanzieren und organisieren Arbeitgeber ein Dienstfahrrad-Modell? Was passiert mit geleasten Fahrrädern nach Ablauf des Leasingvertrages? Können Arbeitnehmer weiterhin Kilometergeld bekommen, wenn sie mit dem Rad zur Arbeit fahren? Und wie profitieren Arbeitgeber und Kommunen davon, wenn mehr Menschen zur Arbeit radeln? Diese und viele weitere Fragen rund ums Dienstrad beantwortet die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg (AGFK-BW) auf ihrer Webseite.

Modulare Radstation

Wer morgens gern sportlich zur Arbeit radelt, steht oft vor der Frage: Wo ziehe ich mich um und kann ich vorher noch mal schnell duschen? Der Stadtmöblierer WSM hat die Lösung: Speziell für Unternehmen bietet WSM modular aufgebaute Radstationen aus Containern mit dem Namen „Bike and Business“ an. Je nach Konfiguration können Unternehmer ihren Angestellten nicht nur sichere, überdachte Fahrradabstellanlagen bieten, sondern auch Duschen und Umkleidekabinen.

Weitere Infos: WSM – Walter Solbach Metallbau GmbH, Tel.: 02291 86111

Zuschuss für Elektrolastenräder

München hat es vorgemacht, Baden-Württemberg zieht nach: Vor einem Jahr führte die Stadt eine Richtlinie ein, nach der gewerbliche E-Fahrzeuge, darunter Pedelecs und Lastenräder, mit bis zu 1000 Euro bezuschusst werden können. Zusätzlich gibt es 1000 Euro Abwrackprämie, wenn gleichzeitig der Diesel oder Benziner aus dem Verkehr gezogen wird. Diese 2000 Euro zahlt München seit Januar auch für privat genutzte E-Lastenräder. Anfang April kündigte das Land Baden-Württemberg an, ebenfalls E-Lastenräder für Unternehmen, Körperschaften und gemeinnützige Organisationen mit bis zu 2000 Euro zu fördern.

Azubis auf dem E-Rad

Für das VCD-Projekt 2050 haben die beiden Auszubildenden Silvine Behlau und Thore Dawurske den Test gemacht: einen Monat lang mit dem E-Rad zur Berufsschule und zur Arbeitsstelle zu fahren. Über ihre Erfahrungen haben sie auf der „Mobilität 2050“-Internetseite gebloggt.

Hier geht es zu den Blogs:
Thore Dawurske
Silvine Behau

110

Stationen und fast 1000 Räder bietet das Leihradsystem in der 200000-Einwohner-Stadt Mainz. Warum es so gut genutzt wird? Das dichte Netz an Stationen verzahnt Radverleih und ÖPNV eng miteinander.

Pedelec statt Auto

Mit seinem Projekt „Pedelec statt Auto – aber sicher“ will der VCD E-Radfahren risikoloser machen. Wer länger nicht auf einem Fahrrad oder noch nie auf einem Pedelec saß, sollte an speziellen Pedelec-Kursen teilnehmen. Das Projekt entwickelt hierfür gemeinsam mit Experten ein bundesweit verfügbares Schulungs- und Kurskonzept für Radfahrlehrer. Außerdem erstellt der VCD eine Online-Karte, die das Angebot an E-Rad-Kursen in Deutschland nutzerfreundlich abbildet. Die Suche nach einem geeigneten Verkehrssicherheits-Training ist zurzeit noch sehr aufwendig für Verbraucher.

fairkehr 5/2023