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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 1/2017

Eine Scheibe für den Umweltschutz

Mit Trampen 2.0 will ein Designstudent das gemeinsame Autofahren fördern.

Foto: Mitfahrscheibe.deDie Mitfahrscheibe zum Selbstausdrucken kann auch nutzen, wer sich an einer Mitfahrer-Haltestelle aufsammeln lassen möchte.

Ein weißes „M“ auf grünem Hintergrund: So sieht die Mitfahrscheibe aus, die Robin Weidner entworfen hat. Damit sollen Autofahrten besser organisiert werden. Das Konzept ist einfach: Fahrer laden die Scheibe herunter, drucken sie aus, legen sie hinter die Frontscheibe ihres Wagens und zeigen so ihre Mitnahmebereitschaft. An ebenfalls weiß-grünen Straßenschildern können sich Mitfahrer einsammeln lassen.Die Mitfahrscheibe bringe nicht nur ökologische Vorteile, sondern habe auch sozialen Nutzen, erklärt Designstudent Weidner. Zusammen fahren sei günstiger, und wer mitfahre oder jemanden mitnehme, könne während der Autofahrt Kontakte knüpfen. „Wir fragen uns, wo die Barrieren liegen, dass sich Fahrer und Mitfahrer mit selbem Ziel nicht häufiger Fahrten teilen“, meint er. Oft scheitere es vermutlich am hohen organisatorischen Aufwand. Mit der Mitfahrscheibe soll das besser klappen.

Was ein Verkehrszeichen mit einem „M“ mit seinem Studienfach zu tun hat, erklärt Weidner auf seiner Webseite: Design werde unterschiedlich definiert und bedeute beispielsweise auch Interaktion.
Das Pilotprojekt für die Mitfahrscheibe ist in der Stadt Schwäbisch Gmünd bereits angelaufen. Neben Schild und Scheibe haben Weidner und sein Team digitale Anwendungen geplant, wofür sie noch finanzielle Unterstützung suchen. Mitfahrsäulen am Straßenrand sollen das Wunschziel des Passanten anzeigen, das dieser in eine App eingibt. Mithilfe der App sollen Mitfahrer und Fahrer sich leichter über gemeinsame Wege absprechen können.

Gefragt sind außerdem nun weitere Kommunen, die Mitfahr-Haltestellen finanzieren und sich von Weidner und seinem Team weitergehend beraten lassen wollen. Die Projektgründer sind zurzeit außerdem im Gespräch mit dem hessischen Regionalverband Rhein-Neckar. 

Mehr Infos: www.mitfahrscheibe.de

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