Magazin 4/2016

Am Tag der Bekanntgabe des Brexit-Votums fielen die Börsenkurse für CO2-Emissionsrechte um zwölf Prozent. Die Befürchtung: Wenn Großbritannien aus der EU austritt, könnte das Land auch aus dem europäischen Handel mit Verschmutzungsrechten aussteigen. Dann könnten britische Unternehmen ihre Emissionszertifikate an Unternehmen in der EU verkaufen. Ein Überangebot würde zum Preisverfall führen. Der Kauf von Verschmutzungsrechten wäre dann billiger, als Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Mit dem Ziel, seine CO2-Emissionen bis 2050 um 80 Prozent zu reduzieren, gehört das Vereinigte Königreich zu den klimapolitisch ambitionierten Staaten in Europa. Ohne die Briten verschiebt sich das politische Gewicht in der EU zugunsten klimaskeptischer Regierungen.

Zudem stellt sich die Frage, wie sich die neue britische Regierung beim Klimaschutz positioniert. Außenminister Boris Johnson, einer der Köpfe der Brexit-Bewegung, ist Klima-skeptiker. In seiner Kolumne in der englischen Wochenzeitung „The Telegraph“ äußerte er, dass man extreme Wetterlagen nicht mit dem Klimawandel verwechseln dürfe.