Magazin 3/2016

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) planen neue Nachtzugverbindungen von Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München nach Italien, Österreich und in die Schweiz. Das berichtete die österreichische Zeitung „Der Standard“. Zunächst soll es eine Verbindung von Norddeutschland nach Zürich geben.

Die Deutsche Bahn hingegen wird zum Fahrplanwechsel Ende 2016 ihre letzten Nachtzüge mit Liegewagen einstellen. Allein 2015 hatte die Nachtzugsparte des Unternehmens 31 Millionen Euro Verlust eingefahren – bei lediglich 91 Millionen Euro Umsatz. Die Liegewagen sind über 40 Jahre alt. Nötige Investitionen ließen sich laut einer Konzernsprecherin aus dem Nachtzuggeschäft heraus nicht erwirtschaften. Stattdessen wird das Unternehmen verstärkt auf Nacht-ICE und Nacht-IC-Busse setzen.

Ganz anders sieht das die Konkurrenz aus Österreich: „Wir haben im Nachtzugverkehr in den letzten Jahren vier Prozent Wachstum gehabt, jedes Jahr“, sagte der damalige ÖBB-Vorstandsvorsitzende Christian Kern – heute Bundeskanzler – bei der Bilanzpressekonferenz im April 2016. Etwa eine Million Fahrgäste fuhren 2015 mit ÖBB-Nachtzügen. Der Umsatzanteil am ÖBB-Fernverkehr liegt bei 17 Prozent. Das Unternehmen hat den Kauf von bis zu 60 gebrauchten Schlaf- und Liegewagen und 15 Autotransportwagen beschlossen. Ende 2016 sollen die neuen Verbindungen starten. Die DB bestätigte, dass sie mit der ÖBB Gespräche zu Nachtzugverbindungen in Deutschland führe. Ein Neuling wäre die ÖBB auf dem deutschen Nachtzugmarkt nicht. Derzeit fahren Züge von Wien nach Hamburg und Düsseldorf.

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