Magazin 1/2016
Bei der Bahn soll alles besser werden
Die Deutsche Bahn AG (DB) hat eine neue Strategie.
Als der DB-Vorstand am 17. Dezember 2015 seine neue Strategie „Zukunft Bahn“ vorstellte, schwang in den Plänen durchaus Selbstkritik mit. 2016 wollen die Herren um den Vorsitzenden Dr. Rüdiger Grube – eine Frau sitzt nicht im Vorstand – erst mal die „Ärgernisse beseitigen“. Ihr Versprechen: Die Bahn will künftig pünktlicher sein, Reisende schneller informieren, die Bahnhöfe sauber und die Züge besser in Schuss halten. Ab 2017 will die DB „mobile Entstörungsteams“ einsetzen, die dafür sorgen sollen, dass die Toiletten in den Zügen funktionieren oder beim Halt im Bahnhof alle Wagentüren aufgehen.
Zudem verspricht die Bahn, ihre Züge ab 2016 nach und nach mit besserer Empfangstechnik für Handys und kostenlosem WLAN für alle auszustatten. Zunächst hält das Internet in der ICE-Flotte Einzug, kontinuierlich sollen die Wartebereiche der großen Bahnhöfe und die ICs folgen, bis 2020 dann die Nahverkehrszüge. Über ihr WLAN will die DB auch eine Mediathek mit Musik und Filmen freischalten.
Ein weiteres Versprechen: Bis 2020 will die Bahn die Pünktlichkeitsrate ihrer Fernzüge auf 85 Prozent erhöhen. Momentan ist noch etwa jeder vierte Zug im Fernverkehr verspätet. „Kommunizierende Weichen“ sollen Störungen melden und so die Reparatur beschleunigen. „Seit Jahren kündigt die Deutsche Bahn den Fahrgästen Verbesserungen im Fernverkehr an. Die Qualität und vor allem die Pünktlichkeit hat sich jedoch verschlechtert“, sagt Michael Ziesak, Vorsitzender des VCD. „Dass 2020 noch immer jeder sechste Zug verspätet sein soll, ist aus Sicht der Fahrgäste nicht hinnehmbar. Will die DB verhindern, dass die Kunden zum Fernbus abwandern, muss sie jetzt endlich liefern.“