fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

Obere Wilhelmstraße 32 | 53225 Bonn | Telefon (0228) 9 85 85-85 | www.fairkehr-magazin.de

Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 6/2015

Erschienen

Ein Häuschen im Grünen, eine Stadtwohnung mitten im Leben oder eine praktische Reihenhaussiedlung am Stadtrand? Jeder sucht sein Glück woanders. Welche weitreichenden Entscheidungen damit zusammenhängen, ist vielen häufig gar nicht bewusst. Charles Montgomery, Stadtplaner und Journalist aus Kanada, hat darüber mit „Happy City“ ein eindrucksvolles Buch geschrieben. Laut Montgomery bedeutet Lebensqualität, in ein soziales Netz eingebunden zu sein. Das ist in städtischen Quartieren mit kurzen Wegen zur Arbeit oder Schule einfacher. Lange Pendelwege im Auto, die innere Abgeschiedenheit von Einfamilienhaussiedlungen, fehlende Nahversorgung in fußläufiger Entfernung – das alles fördert die Isolation und schadet dem Lebensglück. Auch wenn viele Menschen vom Häuschen im Grünen träumen.

Eine Stadt, die guttut, bedeutet: bezahlbares Wohnen, kleine Grünflächen in der Nähe der Wohnung, Platz für Kinder, Nachrang für das Auto. Nicht nur im Speckgürtel muss Stadtplanung also in Zukunft anders aussehen.

Charles Montgomery: Happy City (engl. Taschenbuch, deutsche Übersetzung folgt), Penguin 2015, 400 Seiten, thehappycity.com

Kapitalismus heißt Konkurrenz – sowohl zwischen den Menschen innerhalb einer Gesellschaft, als auch zwischen Völkern. Doch um den ökologischen, öko-
nomischen und sozialen Problemen der Gegenwart zu begegnen, brauchen wir ein Miteinander statt ein Gegeneinander. In „Das konvivialistische Manifest. Für eine neue Kunst des Zusammen-
lebens“
fordern knapp 50 überwiegend französischsprachige Philosophen „mit dem Primat des Ökonomischen“ zu brechen und sich „auf eine gemeinsame Menschheit und den Wert der Individualität zugleich“ zu berufen. 2014 ist das anspruchsvolle Buch erstmals auf Deutsch erschienen.

Frank Adloff, Claus Leggewie (Hrsg.): Das konvivialistische Manifest. Für eine neue Kunst des Zusammenlebens. transcript Verlag, 7,99 Euro oder kostenlos als E-Book.

Ist unbegrenztes Wachstum auf einem begrenzten Planeten mit endlichen Ressourcen überhaupt möglich? Der „Atlas der Globalisierung. Weniger wird mehr“ gibt Antworten. In 51 kurzen Aufsätzen erklären die Autorinnen und Autoren die großen Zusammenhänge zwischen der globalisierten, kapitalistischen Wirtschaft einerseits und Klimawandel, Umweltzerstörung und Sozialdumping andererseits. Anhand konkreter Beispiele verdeutlichen die Expertinnen und Experten, wie die Werbebranche Menschen zum Konsum erzieht, wie der Preisdruck zu einer Industrialisierung der Tierhaltung führt oder wie Rohstoffkonzerne Bodenschätze in Lateinamerika ausbeuten. Die Autoren zeigen alternative Wege auf, wie wir den ökonomischen, sozialen und ökologischen Krisen der Gegenwart auch ohne Wirtschaftswachstum entgegenwirken können. Jeder Aufsatz ist mit Infografiken oder Karten illustriert.

Atlas der Globalisierung. Weniger wird mehr. Le Monde diplomatique/taz Verlags- und Vertriebs GmbH, 176 Seiten, 16 Euro

fairkehr 5/2023