Magazin 3/2015

In der Schweiz ist die Luft nicht nur in den Bergen gut: Zürich erreicht 2015 beim „Europäischen Städteranking zur Luftreinhaltung“ des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den ersten Platz vor Kopenhagen und Wien. Damit beerbt die schweizerische Metropole Berlin. Die deutsche Hauptstadt erreichte 2012 noch den ersten Rang und belegt aktuell Platz fünf. Weitere deutsche Städte in der Wertung sind Stuttgart und Düsseldorf auf den Rängen sechs und zwölf.

Allerdings bewerteten die Forscher nicht die tatsächliche Luftqualität in den Städten, sondern die Maßnahmen, die diese ergreifen. Entscheidend ist, ob eine Städte Um­weltzonen eingerichtet hat, wie stark sie den öffent­­­lichen Verkehr sowie den Fuß- und Radverkehr fördert und ob sie ihre Abgasbelastung dadurch reduzieren konnte. Der Erfolg hängt ­nicht von Größe oder Geldbeutel ei­ner Stadt ab. Luxemburg, die kleinste und reichste beurteilte Stadt, landete abgeschlagen auf dem letzten Platz und bekam die Note F – das steht nach dem amerikanischen Schul­­­notensystem für failure, also durchgefallen.

Die Studie ist im Rahmen der Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ und des LIFE+ Projektes „Clean Air“ durchgeführt worden, an denen sich neben europäischen Partnern auch der BUND, der NABU, die Deutsche Umwelthilfe und der VCD beteiligen. „Durch die Luftreinhaltegrenzwerte der EU wurden zahlreiche Maßnahmen in den Städten angeschoben, die viele positive Nebenwirkungen haben und die Städte attraktiver machen“, bilanziert Heiko Balsmeyer, Koordinator des „Clean Air“-Projekts beim VCD. „Unsere Auswertung zeigt aber auch, dass andere europäische Städte den nachhaltigen Nah- und Radverkehr konsequenter voranbringen. Deutschland muss hier aufholen.“

Das komplette Ranking gibt es hier