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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Verkehrsfläche wächst weiter

Täglich werden in Deutschland 74 Hektar Wald und Wiesen
zugebaut.

Foto: fotolia.comWohnfläche klein, Verkehrsfläche groß: Im Kinderzimmer wird diese Verteilung schon mal für später eingeübt.

Mittlerweile kommt auf jeden Deutschen eine Verkehrsfläche, die viermal größer ist als die durchschnittliche Wohnfläche: Im Jahr 2013 waren es 224 Quadratmeter Verkehrsflächen pro Bürgerin und Bürger und 46 Quadratmeter Wohnfläche. Nach der Aufstellung der Allianz pro Schiene sind Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt die einzigen Bundesländer, deren Verkehrsflächen seit 2011 leicht gesunken sind. „Am schlechtesten schneiden die ostdeutschen Flächenländer Brandenburg und Thüringen ab. Dort wird für immer weniger Menschen immer mehr Asphalt verbaut“, sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

Die Bundesregierung räumt in ihrer Antwort auf eine aktuelle Anfrage der Grünen ein, dass es „keineswegs gesichert“ sei, dass das angestrebte „Verbrauchsziel“ von 30 Hektar pro Tag bis 2020 tatsächlich noch erreicht werden könne. Zurzeit liegt der Verbrauch bei täglich 73 Hektar.

„Deutschland hat eines der dichtesten Straßennetze der Welt. Inzwischen ist für Verkehrszwecke bereits eine Fläche von der Größe Sachsens versiegelt. Angesichts dieser Fakten ist es unverständlich, dass Bund und viele Länder weiter vor allem Straßen bauen wollen“, sagt VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak. Der neue Bundesverkehrswegeplan dürfe die Nachhaltigkeitsziele auch zum Flächenverbrauch nicht länger konterkarieren.

Zu Fuß gehen, Rad fahren oder Bus und Bahn nutzen ­verbraucht deutlich weniger Fläche als Autofahren.

fairkehr 5/2023