Magazin 2/2015
Nicht zu lange sitzen bleiben
Eine Studie der gesetzlichen Krankenversicherer zeigt: Die Deutschen sitzen zu viel.
Sitzen bei der Arbeit, im Auto, vor Computer und Fernseher: Die Deutschen haben verlernt, sich zu bewegen. Dies belegt eine Studie, die der Verband der Deutschen Krankenversicherer (DKV) mit der Sporthochschule Köln durchgeführt hat. Die Folge: Durch das lange Sitzen verschlechtern sich Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers, was wiederum zahlreiche Krankheitsbilder begünstigt.
Die gute Nachricht: Nicht die, die in den Tagesrandzeiten ganz viel Sport machen, leben gesünder, sondern die, die zwischendurch immer mal wieder aufstehen und sich bewegen. Mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, fünf Minuten Bewegungspause zwischendurch, zu Fuß in die Mittagspause: Lieber regelmäßig kurz bewegen als einmal am Tag intensiv, ist die Empfehlung von Sportwissenschaftler Ingo Froboese von der Sporthochschule Köln.
Besonders besorgniserregend ist laut der Studie die Gesundheitsperspektive für Kinder. 72 Prozent der Kinder haben einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer, 50 Prozent einen Internetzugang. „Darunter leidet die Gesundheit. Wir haben festgestellt, dass sich jedes zweite Kind zu wenig bewegt“, sagt DKV-Chef Muth. „Kinder wachsen praktisch im Sitzen auf und kopieren den ungesunden Lebensstil ihrer Eltern.“ Die Probleme beschränken sich jedoch nicht auf die Freizeit.
Auch den Schulalltag bewerten die meisten Eltern kritisch: Nur 30 Prozent meinen, dass Ganztagsschulen die Bewegung und gesunde Ernährung ihrer Kinder fördern. „Umso wichtiger ist es, dass Kinder ihre Alltagswege zu Fuß und mit dem Rad zurücklegen, um wenigstens ein Minimum an Bewegung in den Alltag zu integrieren“, sagt VCD-Projektleiterin Anja Hänel.