Magazin 2/2015
EU stoppt Biosprit
EU verschärft Nachhaltigkeitskriterien für Biokraftstoffe.
Bis 2020 müssen mindestens zehn Prozent des Verkehrs-Energiemix aus regenerativen Quellen stammen, so gibt es die EU vor. Bislang werden zur Erreichung des Ziels hauptsächlich Biokraftstoffe eingesetzt. Aus Soja, Mais oder Raps gewonnen, sind sie jedoch für steigende Lebensmittelpreise und für die Abholzung von Wäldern verantwortlich. Das wiederum treibt die CO2-Bilanz nach oben und macht den Klimavorteil der Biokraftstoffe zunichte.
Der EU-Umweltausschuss verlangt nun, deren Anteil auf sechs Prozent zu deckeln. Die EU-Mitgliedsstaaten fordern hingegen sieben Prozent, Verhandlungen laufen. „Biokraftstoffe dürfen nicht länger Entwaldung, Hunger und Klimawandel befeuern. Endlich hat das Europaparlament das weitere Wachstum von Biokraftstoffen ausgebremst, die eine schlechtere Klimabilanz aufweisen als Benzin und Diesel. Dass dies erst jetzt geschieht, ist bedauerlich genug“, sagt Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik beim VCD.
Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen wie Stroh, Klärschlamm verringern hingegen tatsächlich Emissionen.