fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Service 1/2015

„To go” besser mit Mehrwegbecher

fairkehr hat verschiedene Modelle getestet.

Fotos: photocase.de/HerrSpecht (l.) · Hersteller (Produkte) · pixelio/knipseline (r.)Kaffee zum Mitnehmen ist mittlerweile Sinnbild einer mobilen Gesellschaft. Jeder dritte Kaffee außer Haus wird im Einwegbecher verkauft. Das Problem: Pappbecher und Plastikdeckel türmen sich zu riesigen Müllbergen. ­Allein in Deutschland kommen laut der Verbraucherzentrale Hamburg jedes Jahr 6,4 Milliarden Becher zusammen. Weltweit landen so viele ­Becher auf dem Müll, dass sie ineinandergeschoben bis zum Mond reichen würden. Die meis­ten Pappbecher sind innen mit Plastik beschichtet. Die darin enthaltenen Stoffe stehen nicht nur in Verdacht, krank zu machen. Die Kunststoffschicht erschwert auch das Recyceln.

Emsa „Travel Mug“

Wer sein Getränk über Stunden heiß halten möchte, ist mit dem Emsa-­Becher bestens ­beraten. Kein anderer Thermobecher hält so lange warm. ­Unsere ­Tester raten, sogar noch nach drei Stunden vorsichtig zu trinken, um sich nicht den Mund zu verbrennen. Der absolut dichte Becher lässt sich per Knopfdruck in der Mitte des Deckels öffnen und schließen – dazu braucht man allerdings beide Hände. Die Reinigung funktioniert Dank zerlegbarem Deckel super. Der Becher ist spülmaschinenfest und hat eine gummierte Manschette, so dass er selbst beim Radfahren nicht aus der Hand rutscht. Unter die klassische italienische Espressomaschine passt er – genau wie alle anderen Thermobecher im Test – zwar nicht. Aber mittlerweile sind viele Kaffeeautomaten höhenverstellbar und passen sich den Tassen an.

Preis: ca. 20 Euro
Füllmenge: 360 ml
www.emsa.com

Contigo „West Loop“

Einmal ausprobiert, möchte man keinen anderen Thermobecher mehr mitnehmen. Er liegt gut in der Hand, sieht elegant aus und es passt viel rein. Eine Testerin begleitet er schon seit zwei Jahren – auf dem Weg zur Arbeit, bei Bahnfahrten, auf Kongresse und in den Urlaub. Der Becher lässt sich mit nur einer Hand bedienen: einfach zum Trinken drücken und halten, zum Verschließen wieder loslassen. Bei den neueren ­Modellen lässt sich der Mechanismus auch verriegeln. Die Reinigung fanden alle Tester leicht. Der Deckel lässt sich aufklappen und ist spülmaschinenfest – die farbigen Becher sollte man besser von Hand reinigen, da in der Maschine die Farbe abblättern kann. Der „West Loop“ hält nicht ewig, aber zwei bis drei Stunden warm. Er ist absolut dicht und tropffrei, deshalb darf er auch zusammen mit Laptop und ­Papieren in die Tasche.

Preis: ca. 30 Euro
Füllmenge 470 ml
www.mycontigo.com

Klean Kanteen

Der Becher liegt angenehm in der Hand, lässt sich mit einem Karabiner außen an den Rucksack hängen und isoliert gut. Sein Inneres ist aus elektropoliertem Edelstahl und einfach zu reinigen. Tee, Kaffee, Saft abwechselnd trinken – kein Problem. Eine Testerin brachte ihrer Tochter Suppe im Isolierbecher mit – gute Idee und es bleiben nach dem Reinigen tatsächlich keine Geschmacksrückstände. Das System von Klean Kanteen ist flexibel angelegt: Die Firma bietet die Becher in drei Größen und mit zwei verschiedenen Deckeln an. Einer verschließt absolut dicht, muss aber zum Trinken abgeschraubt werden. Dann ist die Öffnung relativ groß – es besteht Schlabbergefahr. Zum angenehmen Trinken dient ein extra Deckel mit aufschiebbarer Öffnung. Der ist allerdings nicht auslaufsicher. Für den Weg vom Bäcker ins Büro eignet sich der Trinkdeckel gut, wer Heißes längere Zeit in der Tasche oder im Rucksack transportieren möchte, schraubt den Verschluss auf.

Preis: ab 32,95
Füllmenge: 335/473/593 ml
www.kleankanteen.com

Zuperzozial „Cruising Mug“

Sie sehen aus wie die „To go“-Pappbecher, sind aber für den Langzeiteinsatz gemacht und spülmaschinenfest. Die Becher bestehen aus den nachwachsenden Rohstoffen Bambus und Mais, der Deckel aus Silikon. Die „Cruising Mugs“ sind keine Thermobecher und der Deckel hilft nur gegen das Überschwappen beim Gehen und ist nicht auslaufsicher. ­Unsere Tes­terin hat damit eine kleine grüne Welle ausgelöst: Wer Kaffee holen geht, nimmt jetzt immer die Mehrwegbecher mit – nie wieder unnötig Müll produzieren.

Preis: 9,95 Euro
Füllmenge: 400 ml
www.zuperzozial.com

Alfi „iso Mug“ und „iso Mug perfect“

Der kleine Zusatz „perfect“ ist entscheidend: Der eine Becher von Alfi ist top, der andere hopp. Der „iso Mug“ (links) isoliert zwar sehr gut, fiel aber dennoch bei den Testern durch, weil der Deckel beim Aufschrauben quietschte, beim Trinken kleckerte und nach dem Schließen sabberte. Einer Testerin ist der Deckel abgeplatzt, als sie ihn heiß befüllt auf den Kopf stellte, um zu prüfen, wie dicht er ist. Der „iso Mug perfect“ hingegen überzeugt: Er lässt sich mit einer Hand öffnen und schließen und ist dank kölschglas-schmalem Durchmesser griffig. Der Becher isoliert sehr gut. Ein Tester wunderte sich allerdings grundsätzlich darüber, wer seinem Mitnehmkaffee so lange widerstehen kann. Er hatte ihn immer schon auf dem zehnminütigen Fußweg zur Arbeit ausgetrunken. Das Saubermachen funktioniert einwandfrei – der De­-ckel lässt sich sogar zum gründlichen Reinigen auseinander- nehmen. Das Zusammensetzen ist beim ersten Mal knifflig.

Preis: 21,95 Euro
Füllmenge: 350 ml
www.alfi-isolierkanne.de

Shuyao-Teezubereiter

Und was ist mit Tee? Die Düsseldorfer Firma Shuyao hat für mitnehmwütige Teeliebhaber ein Konzept entwickelt: Der ­abschraubbare Deckel enthält ein Sieb. In den Becher kommen lose Teeblätter. Dann mit heißem Wasser auffüllen, zuschrauben, losgehen. Der doppelwandige Thermobecher ist dicht, „made in Germany“, Bisphenol-A- und Weichmacher-frei sowie spülmaschinengeeignet. Shuyao ist spezialisiert auf naturreine Ganzblatttees, die nicht nachbittern und mehrfach wieder aufgegossen werden können. Es gibt die Tees auch als Einmalportionen speziell für die „To go“-Becher. Die machen natürlich auch Müll, aber immerhin sind die Döschen nicht aus Plastik, sondern biokompostierbar aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke hergestellt.

Preis: 29,90 Euro (Starterset mit Tasse und sieben Teeportionen)
Füllmenge: 360 ml
www.shuyao.de

Contigo „Morgan“

„Sieht schön aus, lässt sich leicht bedienen, hält absolut dicht, kann in die Spülmaschine – nehm ich jetzt immer mit“, lautet das Fazit unserer Testerin. Sie trinkt ihre Getränke am liebsten lauwarm und braucht keinen Becher mit langer Isolierzeit. Laut Hersteller hält er eine Stunde warm, vier Stunden kalt – beim Test war der Cappuccino nach einer halben Stunde noch lauwarm. Die Kunststoffvariante des Contigo-Thermobechers ist frei von Bisphenol A. Er besitzt das ­Contigo-Deckelsystem, das zwischen dem Trinken auto­­matisch schließt und mit einer Hand leicht zu bedienen ist.

Preis: ca. 20 Euro
Füllmenge: 360 ml
www.mycontigo.com

Klean Kanteen Edelstahl-Becher

Leicht, ineinander stapelbar, spülmaschinenfest und unkaputtbar sind die vakuumisolierten Edelstahlbecher von Klean Kanteen. Sie halten für einige Zeit Kaltes kalt und Heißes heiß. Der Becher ist ein guter Begleiter bei Zugfahrten – hier kann man sich bequem einen Kaffee am mobilen Kaffewagen einfüllen oder ein Bier im Bordbistro hineinzapfen lassen. Der Deckel aus Silikon bietet ­allerdings nur Überschwappschutz – er ist nicht auslauf­­­sicher.

Preis: ab 32,95 Euro
Füllmenge: 473 ml
www.kleankanteen.com

fairkehr 5/2023