Frei nach dem Motto „Delegierte aller Länder, vereinigt euch“ hielt der VCD vom 7. bis zum 9. November 2014 seine Bundesdelegiertenversammlung in Nürnberg ab. Trotz des Streiks der Lokführer-Gewerkschaft GDL reisten knapp 100 Vertreterinnen und Vertreter zur Jugendherberge in der Nürnberger Kaiserburg, um ihre jeweiligen Landes- und Kreisverbände zu repräsentieren. Dort wählten die Delegierten den neuen VCD-Bundesvorstand und diskutierten lebhaft mit den Vorstandsmitgliedern und der VCD-Geschäftsführerin Claudia Maiwald über die inhaltliche Ausrichtung des Vereins. Die Abstimmung war eingebettet in ein Rahmenprogramm aus zahlreichen Workshops, unter anderem einem Medientraining.

Bei der Vorstandswahl am Morgen des dritten Veranstaltungstages bestätigten die Delegierten Michael Ziesak als Bundesvorsitzenden des VCD. Er erhielt überwältigende 92 Prozent der Stimmen. Ziesak bedankte sich bei den Delegierten für das ihm ausgesprochene Vertrauen und unterstrich seine Motivation, das Amt weiter auszufüllen: „Ich bin noch lange nicht amtsmüde“, sagte der 45-Jährige nach seiner siebten Wahl in Folge an die Spitze des Gremiums. Gegenkandidaten gab es in diesem Jahr keine.

Zum Schatzmeister wählten die Delegierten erneut Philipp Horn aus Karlsruhe. Auch der Düsseldorfer Iko Tönjes und Matthias Kurzeck aus Buchholz in der Nordheide freuten sich, ihr Amt weiter ausführen zu dürfen. Tönjes möchte die Strategieentwicklung des VCD vorantreiben und sich für die Werbung neuer, junger Mitglieder einsetzen. Kurzeck wird sich weiterhin im Finanzbereich des VCD engagieren.

Neu in den Vorstand gewählt wurden Wasilis von Rauch, Ingrid Ahrens und Andreas Hagenkötter. Von Rauch kommt aus der VCD-Bundesgeschäftsstelle, wo er seit 2005 arbeitet, unter anderem in der Projektleitung für „European Biking Cities“ und „Lasten auf die Räder“. Ende 2014 wird der 35-jährige Geograf diese Tätigkeit abgeben, um dann im März 2015 seinen Vorstandsposten anzutreten.

Ingrid Ahrens vom Landesverband Nord kandidierte spontan für den Vorstand. Die 54-jährige Angestellte, die bei einer Krankenkasse für Personalentwicklung und Gesundheitsmanagement zuständig ist, wird zukünftig das einzige weibliche Vorstandsmitglied sein. Monika Ganseforth und Magdalena Eul kandidierten in Nürnberg nicht mehr für eine weitere Amtszeit.

Andreas Hagenkötter aus Ratzeburg in Schleswig-Holstein ist seit 1988 VCD-Mitglied. Der 53-Jährige arbeitet als Strafverteidiger und Sozialunternehmer in Lüneburg. Er setzte sich mit einer Stimme gegen Ingolf Hetzel durch, bei dem sich Michael Ziesak im Namen des VCD für die gelungene Zusammenarbeit im Vorstand und für seinen großen Einsatz bedankte. Auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder Monika Ganseforth und Magdalena Eul verabschiedete Ziesak gebührend. Ganseforth wurde für ihre Verdienste zum Ehrenmitglied des VCD ernannt und von den Delegierten mit tosendem Applaus verabschiedet.

Ziesak unterstrich die große Bedeutung der Bundesdelegiertenversammlung für den Zusammenhalt im ökologischen Verkehrsclub. Er lobte die Veranstaltung als „die Leim-Tube des VCD“.

Benjamin Kühne