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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Reise 3/2014

Warum Geocaching Spaß macht

Geocacherinnen und Geocacher erzählen von ihrem Hobby.

Foto: Siebertz

Familienhobby: „The caching 5“ nennt sich Familie Siebertz beim Geocachen. Die fünf gehen nicht nur gemeinsam auf Schatzsuche, sondern denken sich selbst Multicaches aus und legen die Spuren.

Die Eltern: "Wir haben mittlerweile mehr als 1000 Caches gefunden und fast 20 selbst gelegt. Unsere Kinder sind 11, 13 und 15. Als sie jünger waren, sind wir sehr oft zusammen cachen gegangen. Das wird jetzt seltener. Trotzdem macht es immer noch Spaß, vor allem, wenn noch ein oder zwei Familien mit dabei sind. Jeder hat einen eigenen Blick und andere Fähigkeiten – so können wir gemeinsam  alle Rätsel lösen und alle Verstecke aufspüren."

Die Kinder: "Wir finden es cool, dass wir als Familie so ein Hobby haben. Man kommt an Orte, die man sonst nicht entdecken würde und erlebt Sachen, die man sonst nicht erlebt. Wenn in der Nähe ein neuer Cache gelegt wird, bekommen wir über Papas Handy eine  Meldung. Dann stürmen wir gleich los, damit wir die ersten im Logbuch sind. Im Internet haben wir uns mal alle  Dosenschätze der Welt angeschaut. Im riesigen China liegen zum Beispiel nur zwanzig Caches. In Deutschland dagegen können wir mindestens so viele zu Fuß von zu Hause aus finden."

Tipps von „The caching 5“: "Am besten mit einer großen Dose starten. Nanos und Micros sind so winzig, dass sie wirklich überall sein können – das ist frustrierend. Hinterher das Logbuch wieder gut verpacken und den Cache unauffällig
verstecken. Zum cachen am besten bequeme und robuste Klamotten anziehen. Manchmal muss man klettern oder durch dorniges Gestrüpp laufen.

"Mischung aus Spiel, Spannung und eine Art Geheimbund"

Foto: Henning SchneiderStefanie Schneider findet, dass man mit Geocaching Natur und Städte sehr gut neu ent­decken kann.

Warum machen Sie Geo­­­caching?

Mir gefällt es, an einer Stelle zu stehen und zu überlegen, wo ich etwas versteckt hätte. Oder eine Aufgabe oder ein Rätsel zu lösen, um die Koordinaten zu erhalten. Und das Wissen, dass an dem Versteck täglich viele Menschen vorbeigehen, ohne etwas von dessen Existenz zu ahnen. Es ist eine Mischung aus Spiel, Spannung und eine Art Geheimbund.

Wo suchen Sie am ­liebs­ten?

Geocaching ist toll, um Städte kennenzulernen, schöne Orte oder Gassen abseits oder inmitten der Touristenströme zu finden. Viele Dosen sind an Stellen versteckt, die etwas Besonderes bieten. Das kann ein Ausblick sein, ein besonderes Bauwerk oder ein Ort, der eine Geschichte zu erzählen hat. Mit einem Multicache habe ich zum Beispiel viel über die Römerzeit in meinem Viertel erfahren und einen neuen Blick auf meine Heimatstadt Bonn bekommen.

Wann gehen Sie los?

Ganz nach Lust und Laune. Für viele Caches brauche ich keine Vorbereitung, sondern nur mein Handy. Und das habe ich sowieso immer dabei. Aber ich habe auch schon eine Runde gemacht, für die war ich einen halben Tag auf dem Rad unterwegs ­– alle paar Hundert Meter ein Cache. Oder Multicaches, die ich mit einer Wanderung verbinde. Ich bin gerne draußen unterwegs; da bietet Geocaching wirklich viel Abwechslung.

Bernhard Hoecker über sein Hobby

„Ich kann meine Outdoor-Leidenschaft wunderbar mit meinem Beruf verbinden“, sagt Commedian und Schauspieler Bernhard
Hoecker. Wenn er abends einen Auftritt in einem kleinen Ort irgendwo in Deutschland hat, geht er tagsüber auf Dosensuche und lernt so all die Orte kennen, von denen er sonst nur die Veranstaltungshallen und Hotels sehen würde. Er liebt auch anstrengende Wandercaches, sportliche Kletter­­caches und knifflige Rätsel. „Am spannendsten beim Geo­caching ist nicht das Dosenfinden, sondern der Weg dahin“, sagt
Hoecker. Seit vielen Jahren betreibt er Geocaching als Hobby und hat mehrere Bücher darüber geschrieben.

Aktuell erschienen ist „Neues aus Geocaching“– kein Anleitungsbuch, sondern eine Sammlung unterhaltsamer Erlebnisse von Hoecker, seinem Freund Tobias Zimmermann und anderen Geocachern, die ihre Geschichten bei einem Wettbewerb des Verlages zum Buch eingereicht hatten. Die Schatz­­­sucher erzählen von ihren ­Cachingtouren in alpinen Höhen, Schurkenstaaten und in lange verlassenen Industrieanlagen, sogenannten Lost Places.

Bernhard Hoecker, Tobias Zimmermann & andere Geocacher: Neues aus Geocaching.Geschichten von draußen, traveldiary.de Reiseliteratur-Verlag 2014, Taschenbuch, Euro 9,95

Wie funktioniert Geocaching?

zur Anleitung, zur Reportage

fairkehr 5/2023