Magazin 3/2014

„Parke nicht auf unseren Wegen“ – wer diesen Aufkleber früher als Gegenwehr auf Windschutzscheiben von Gehwegparkern geklebt hat, kann jetzt auf das digitale Spucki umsteigen: die Wegeheld-App. Heinrich Strößenreuther, Geschäftsführer der Agentur für clevere Städte, hat die kostenlose Android-App erfunden und entwickeln lassen. Mit ihr kann jeder Verkehrsteilnehmer Falschparker – anonymisiert – in die Öffentlichkeit bringen. Mit wenigen Klicks ist das Foto des Autos mit Ortsangabe – aber ohne Kennzeichen – an den Internetpranger Wegeheld.org gestellt. Oder sogar dem zuständigen Ordnungsamt zugestellt.

Autos, die einen Radweg oder Bürgersteig zuparken oder in der zweiten Reihe stehen, schränken die Freiheit von Fußgängern, Radfahrern, Rolli- und Rollator- und Bus-Nutzern durch Gedankenlosigkeit und Egoismus ein. „Falschparken ist kein Kavaliersdelikt, sondern gefährdet Menschenleben. Mit Hilfe der Wegeheld-App kann dieses massive ­Sicherheitsproblem nun im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar gemacht werden“, sagt VCD-Bundesgeschäftsführerin Claudia Maiwald.
Nach einer Untersuchung der App-Entwickler kosten die vier vermeintlichen Kavaliersdelikte – das Zuparken von Rad- und Gehwegen sowie in zweiter Reihe und auf Behinderten-Parkplätzen – in Deutschland 75 Prozent weniger als im EU-Durchschnitt.