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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 3/2014

Der schnelle Weg zum Verspätungsgeld

Bahnkunden können ihr Entschädigungsformular nun ­online ausfüllen – für 3,99 Euro.

Fahrgäste mit Bahnverspätung müssen das Formular, mit dem sie einen Teil ihres Ticketpreises zurückbekommen, nicht mehr per Post oder am Schalter einreichen. Auf einer Internetseite oder über eine Web-App geht das jetzt auch online: „Kein Papierkram, keine Briefmarke, keine Wartezeit am Schalter, und wenn gewünscht direkt aus dem verspäteten Zug“, sagt Entwickler Thomas Hartmann. Der Service gilt für alle Bahnen, sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr.

Die Fahrgastrechte sehen vor, dass Kunden ein Viertel des Fahrpreises zurückbekommen, wenn sie eine Stunde zu spät am Ziel ankommen. Bei zwei Stunden ist es die Hälfte. 

„Unserer Meinung nach ist das Ausfüllen von Formularen und versenden von Briefen nicht zeitgemäß“, so Hartmann. Die Idee entstand unter Studienkollegen. Thomas Hartmann setzte sie mit einem Team aus Entwicklern, Helfern und Beratern in München, Stuttgart, Indien, Australien und Japan um – Online-Kommunikation sei Dank.

Die DB sieht den neuen Dienst kritisch. Jeder Vorgang über bahn-erstattung.de kostet 3,99 Euro, während der Gang zum DB-Schalter kostenlos ist. Außerdem müssen Bahnkunden für eine Entschädigung manchmal das Originalticket vorlegen: wenn sie wegen Verspätung die Reise gar nicht erst angetreten haben.
Das Fazit von test.de lautet: Der Weg ins DB-Service­zen-trum sei nicht nur am billigsten, dort gehe es auch am schnellsten. Die Reisezentren dürfen die Entschädigung nämlich ­sofort auszahlen.

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fairkehr 5/2023