Magazin 5/2013
Walk 21 - geht doch!
Erstmals hat eine deutsche Stadt die Fußgängerkonferenz Walk 21 ausgerichtet.
Die CSU-Fraktion im Münchener Stadtrat hatte die Köpfe geschüttelt, als sie hörte, dass die Stadt die Weltfußgängerkonferenz Walk 21 ausrichten wolle. Reine Geldverschwendung, fand die Opposition. Über 500 Teilnehmer aus mehr als 40 Ländern bewiesen Mitte September das Gegenteil.
In Vorträgen, Ausstellungen und „Walkshops“ – Spaziergängen mit einer politischen Botschaft – ging es um die Wege in der Stadt, um die Gestaltung von Plätzen, um Sicherheit und Gesundheit, um Ampelzeiten und die wirtschaftliche Wirkung von mehr Fußgängern.
fairkehr-Chefredakteur Michael Adler war als Teilnehmer und Moderator vor Ort in München. „Mehr noch als bei der Förderung des Radverkehrs geht es beim Fußverkehr um soziale Fragen“, sagt er. „Je mehr Menschen in einem Viertel unterwegs sind, desto sicherer wird es. Die Frage ist, was man tun kann, damit Nachbarn wieder miteinander ins Gespräch kommen, damit Kinder draußen spielen und ältere Menschen sich auf der Straße treffen können.“
Seit 14 Jahren zieht die Walk 21 um die Welt. Sie gastierte unter anderem in New York, Zürich, Barcelona, Vancouver und Melbourne. Was mit einem EU-Projekt begann, ist inzwischen eine Bewegung, die weltweit 5000 Experten vernetzt. 500 Bürgermeister haben die „International charta for walking“ unterschrieben, zuletzt der Münchener Grüne Hep Monatzeder.