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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 3/2013

Dänen lügen nicht

Die Stadt Ulm führt "RadHalte" ein.

Foto: Stadt UlmBei Rot halten, ohne abzusteigen: Die Ulmer „RadHalte“ machen Radler zu Trittbrettfahrern.

Unsere nordischen Nachbarn haben dem Ulmer Fahrradbeauftragten, Tom Philipp Schiller, die Idee für eine Konstruktion geliefert, die Radfahrerinnen und Radfahrern an Kreuzungen das Leben leichter macht.

Zumindest das Anfahren nach einem Ampelhalt. Wenige Meter vor der Ampel zwischen „Universum Center“ und Finanzamt in der Ulmer Innenstadt stehen seit einigen Wochen „RadHalte“, Metallgeländer mit Trittbrettern zum Fußabstellen. Dort können Radler bei Rot hintereinander halten, ohne absteigen zu müssen, und bei Grün mit Schwung wieder anfahren. Außerdem versperren sie so nicht den zweispurigen Radweg für den Gegenverkehr.

Ein Artikel in der Wochenzeitung „Die Zeit“ über den Radverkehr in Kopenhagen brachte den Radbeauftragten Schiller auf die Spur des „RadHalts“. Die Dänen haben solche Anfahrhilfen bereits seit Jahren. In Deutschland gab es sie bislang nicht, die Ulmer sind in dieser Hinsicht also Vorreiter. Für weniger als 1000 Euro brachte die Stadt die „RadHalte“ an – so günstig kann Radverkehrsförderung sein.
Ulm ist seit Juni 2012 Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg. Die Stadt will den ­Anteil des Fahrradverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen bis 2020 auf 20 Prozent ­erhöhen.

fairkehr 5/2023