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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 2/2013

Saubere Busse

Ein VCD-Teilprojekt von „Clean Air“ will den Schadstoffausstoß bei Bussen verringern.

Foto: iStockphoto/SoldtDieselbusse können das Atmen schwer machen – die Nachrüstung von Partikelfiltern löst das Problem schnell und effektiv.

„Wer die Luftqualität in Städten verbessern will, muss den Busverkehr mit einbeziehen“, sagt Gregor Kolbe. Der VCD-Projektmanager leitet das Projekt „Saubere Busse“, das Bestandteil der europäischen "Clean Air"-Kampagne ist.

Denn neben Autos und Lkw sind auch die Busse des öffentlichen Personennahverkehrs für einen großen Anteil der Schadstoffemissionen verantwortlich. „Weil die meisten Busse mit Dieselmotoren unterwegs sind, ist deren Nachrüstung mit geschlossenen Partikelfiltern die wichtigste Maßnahme“, sagt Gregor Kolbe. Die Filter können die Partikelemissionen um über 95 Prozent reduzieren. „Wer saubere Luft in Innenstädten will und weniger kranke Bewohner oder Kinder, kommt um diese Maßnahme nicht herum“, sagt der VCD-Experte.

Das VCD-Projekt bemüht sich auch um die Reduzierung der Stickoxid (NOx)-Emissionen bei Stadtbussen. Der Anteil des Verkehrs an den NOx-Emissionen ist noch größer als bei Rußpartikeln, der Einsatz entsprechender Reinigungssysteme ist somit ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur Luftreinhaltung. Denn um die Grenzwerte der europäischen Luftqualitätsrichtlinie einhalten zu können, müssen in vielen Städten sowohl die Partikel- wie auch NOx-Emissionen deutlich gesenkt werden. Das VCD-Projekt bemüht sich auch um die Reduzierung der Stickoxid-Emissionen bei Stadtbussen.

Fokus auf Polen und Tschechien

Neben Deutschland, das in den letzten Jahren schon viel unternommen hat, liegt der Fokus des VCD-Projektes auf Polen und der Tschechischen Republik. In den großen Busflotten der Hauptstädte Warschau und Prag wurden bisher noch keine Fahrzeuge nachgerüstet. Hier ist die Reduktion der Partikel- und Stickoxidemissionen ganz besonders notwendig und bietet ein großes Potenzial.

Der VCD wird in beiden Ländern den direkten Kontakt zu den Entscheidungsträgern in der Verwaltung, den Verkehrsunternehmen und zu Politikern ­suchen. Daneben soll die Bevölkerung über ­Informationskampagnen und öffentliche Veranstaltungen einbezogen werden.

Außerdem wird der VCD eng mit polnischen und tschechischen Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten. In den drei Ländern Deutschland, Polen und Tschechien werden bis 2014 mehrere  „Runde Tische“ stattfinden. Diese Veranstaltungen sollen konkrete finanzielle Instrumente und Rahmenbedingungen erarbeiten, die den Weg zur Nachrüstung der jeweiligen Busflotten aufzeigen. Zudem sollen die Busunternehmen schon bei der Neubeschaffung von Fahrzeugen strenge Umwelt­-kriterien als Standard definieren.

Uta Linnert

Die reaktivierte Bahn­­strecke von Osnabrück nach Bielefeld verbindet Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Taktverkehr.

fairkehr 5/2023