Titel 2/2013
European Biking Cities
Das VCD-Projekt „European Biking Cities“ vernetzt Städte, die viel für guten Radverkehr tun wollen.
Wer saubere Luft in Städten will, muss mehr Menschen aufs Fahrrad bringen. Radfahrerinnen und Radfahrer produzieren keine Schadstoffe, machen keinen Lärm und verpesten die Umwelt nicht. Sind mehr Radfahrer auf den Straßen, verstopfen weniger Autos die Innenstädte, ist es weniger laut und hektisch und es bleibt mehr Platz zum Leben, für Fußgänger oder Kinder.
Damit Innenstädte fahrradfreundlicher werden, hat der VCD das Projekt „European Biking Cities“ auf den Wege gebracht. „Das Projekt vernetzt Städte, die eine ambitionierte Fahrradpolitik machen wollen“, sagt VCD-Projektleiter Wasilis von Rauch. Alle Städte, die teilnehmen, verpflichten sich, während der Laufzeit des Projektes Maßnahmen zum dynamischen Ausbau des Fahrradverkehrs umzusetzen. Möglich wäre die Einstellung eines Fahrradbeauftragten, ausgestattet mit ausreichend Entscheidungskompetenz. Ein ordentliches Pro-Kopf-Budget für den Radverkehr wäre ebenfalls ein deutliches Signal. Von grundlegender Bedeutung ist zudem eine gute Radstrategie, die Fahrradparken, Leihsysteme, Radwegeausbau, Radroutennetze und Ähnliches einschließt.
Wirklich etwas tun
Das VCD-Projekt „European Biking Cities“ zeigt Möglichkeiten auf und motiviert Städte, Zielgrößen für den Anteil, den der Fahrradverkehr in Zukunft am Gesamtverkehr haben soll, festzulegen. „Fahrrad-Förderung darf kein Lippenbekenntnis sein,“ fordert VCD-Projektmanager von Rauch, „die Kampagne lebt davon, dass die Städte wirklich etwas tun!“ Jede Stadt soll mindestens drei konkrete Maßnahmen durchführen oder beschließen.
Auf mehreren Konferenzen, die der VCD während der Projektlaufzeit bis Sommer 2015 ausrichten wird, können Vertreterinnen und Vertreter der teilnehmenden Städte aus allen Ländern Europas ihre Erfahrungen austauschen und ihr Know-how zu ausgewählten Themen weitergeben. Kopenhagen als "Clean Air"-Modellstadt wird auch für „European Biking Cities“ ein wichtiger Ideengeber sein. „Im Vordergrund steht der Wissenstransfer innerhalb des Netzwerks“, erklärt Fahrradexperte von Rauch.
Die Konferenzen sind auch für Vertreterinnen und Vertreter weiterer Städte, für Medien oder Umweltinitiativen offen. Denn zusätzlich zu den teilnehmenden Städten wird der VCD einen Kreis interessierter Städte ansprechen und aufbauen, die ebenfalls zu mehr Radförderung animiert werden sollen. Sie können Informationen aus dem Projekt beziehen und werden als Besucher zu den Terminen eingeladen.
Uta Linnert