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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 2/2013

Energiesparen lohnt sich

Familie Schall hat ihr Haus umweltfreundlich saniert.

Foto: Valeska ZeppMarkus und Steffi Schall wohnen mit Baby, Kleinkind und zeitweise einem Teenager in Rheinnähe. Auch wenn ein waschechter Schwabe unter ihnen ist, geht es der Familie nicht nur ums Geldsparen. Sie wollen vor allem so leben, dass auch zukünftige Generationen in einer möglichst intakten Umwelt groß werden können.

Der Zettel für die Ummeldung hing schon eine ganze Weile am Kühlschrank. Aber wir haben das immer wieder nach hinten gestellt. Überzeugt von Ökostrom waren wir schon lange. Aber wie das so ist: Für den letzten entscheidenden Schritt braucht man dann doch einen Schubs.

Für uns war das Fukushima. Nach der Atomkatastrophe in Japan haben wir zum Hörer gegriffen und am anderen Ende war es erst mal besetzt. Wir waren nicht die Einzigen, die ein Statement gegen Atomenergie geben wollten. Irgendwann kamen wir durch und seitdem beziehen wir Strom aus den regenerativen Energien Sonne, Wind und Wasser. Das ist ein Nein zu Atomkraftwerken und Klima- und Emissionsschutz in einem.

Mittlerweile leben wir im eigenen Haus – einem Altbau von 1908, den wir renoviert und umgebaut haben. Da gab es auch viel in Sachen Energieverbrauch zu entscheiden. Auf Rat des Architekten haben wir neue Fenster einbauen lassen, die Kellertreppe und eine Zwischendecke gedämmt, alle Heizkörper gegen energieeffizientere Modelle eingetauscht und eine gut schließende Haustür einbauen lassen. Eine recht moderne Gasheizung hatten zum Glück schon die Vorbesitzer eingebaut.

Weniger Kosten, ­bessere Luft

Wir finden, dass neben dem Bezug von Ökostrom und guter Isolierung es mindestens genauso wichtig ist, sparsam mit Energie umzugehen. Darauf achten wir beide sehr und hoffen, dass wir das auch unseren Kindern mitgeben können. Wir schalten nur dort Licht an, wo es nötig ist, versuchen im Winter die Türen geschlossen zu halten. Fernseher und andere Geräte lassen wir nicht im Stand-by-Betrieb laufen, sondern schalten sie über Steckerleisten ganz ab. Bei der neuen Waschmaschine haben wir auf das Energielabel A+++ geachtet. Und auch wenn es länger dauert: Wir waschen im Energiesparmodus. Das sind alles Kleinigkeiten, aber zusammen bringen sie was.

Bei unserer letzten Strom-und-Gas-Abrechnung haben wir gestaunt: Trotz Preiserhöhung haben wir Geld zurückbekommen. Die Maßnahmen bei der Renovierung spielen da sicher eine große Rolle – jedenfalls verbrauchen wir umgerechnet auf die Wohnfläche deutlich weniger Strom und Gas als der Durchschnitt der Bevölkerung. Und das zahlt sich nicht nur in bar aus, sondern auch in weniger CO2 – und in besserer Luft.

Protokoll: Valeska Zepp

Die Städte der Welt müssen sich den Herausforderungen des postfossilen Zeitalters stellen. Sie brauchen engagierte Menschen, energieautarke Gebäude und klimaschonende Mobilitätssysteme. Die 23 Autorinnen und Autoren dieses Buches schauen sich in den Städten von morgen schon mal um.

oekom e. V. (Hrsg.): Post-Oil City: Die Stadt von morgen, 146 Seiten, oekom Verlag 2011, 16,90 Euro.

fairkehr 5/2023