Magazin 2/2013
Falsches Signal
Der VCD kritisiert den Ausbau des Flughafens Memmingen.
Der VCD Bayern sieht in der Genehmigung für den Ausbau des Memminger Flughafens einen eklatanten Fehler. „Regionalflughäfen, die in erster Linie auf Billigflieger setzen, haben in Deutschland keine Zukunftsaussichten“, sagt Alfred Schreiber vom VCD-Arbeitskreis Flugverkehr. „Luftverkehrsteuer, Emissionshandel, Eurokrise, steigende Erdölpreise und Klimawandel – Billigflieger werden über kurz oder lang verschwinden.“ So gab es in Memmingen 2012 zwar 14 Prozent Passagierzuwachs. Doch dem sei ein massiver Einbruch vorangegangen, so Schreiber.
„Auch aus ökologischer Sicht wäre ein Ausbau verheerend. Gerade die Tourismusregion Allgäu sollte sich nicht noch mehr Fluglärm ins Land holen“, betont der bayerische VCD-Landesvorsitzende Bernd Sluka. Anwohner würden darunter leiden, dass die Flieger auch noch nach 22 Uhr starten und landen dürfen, teilweise bis 23.30 Uhr. Die Regierung von Oberbayern hatte die Ausbaupläne Anfang März genehmigt. Flughafengegner kündigten Klagen an.
Etliche Regionalflughäfen können derzeit nur mit Staatshilfe überleben. Der Chef des Ferienfliegers Condor, Ralf Teckentrup, sagte bei hr-online: „Ich kenne keinen deutschen Regionalflughafen mit prosperierender Zukunftsperspektive.“