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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Politik 1/2013

Mit 66 Jahren ...

Auch im Alter lässt sich gut umsteigen. Das zeigt das vom VCD initiierte Gemeinschaftsprojekt „Klimaverträglich mobil 60+“.

Foto: Pixelio.de/Rainer SturmZu den Kindern und Enkeln reist es sich am sichersten und bequemsten mit der Bahn.

Mit der Bahn zu den Enkeln in Osnabrück, mit dem Einkaufstrolley zu Fuß zum Supermarkt, mit dem Carsharing-Wagen zum Möbelhaus. Dass der Umstieg auf umweltfreundliche Fortbewegung auch jenseits der 60 nicht mühsam sein muss, sondern im Gegenteil Spaß und fit machen kann, zeigt das Gemeinschaftsprojekt „Klimaverträglich mobil 60+“ von VCD, Deutschem Mieterbund (DMB) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), das vom Bundesumweltministerium gefördert wird.

Mit persönlicher Beratung, Schulungen, Mitmach-Aktionen und Veranstaltungen spricht das Projekt direkt ältere Menschen an. An zweiter Stelle wendet es sich an Dienstleister wie Hol- und Bringdienste sowie mobile Pflegeteams. Für sie organisiert das Projektteam Workshops dazu, wie sie in ihren Autoflotten Geld und CO2 sparen können durch den Kauf klimaverträglicherer Modelle, durch Spritspartrainings, optimierte Routen oder Alternativen zum Pkw wie Lastenfahrräder.

Macht das Leben von vielen leichter

Aktuell ist die neue Internetseite des Projekts an den Start gegangen, ein umfangreiches Serviceportal mit Tipps fürs sichere Zufußgehen und Fahrradfahren sowie Bus- und Bahnfahren, Infos über klimaverträgliches Autofahren, umweltfreundlichen Urlaub und bequemes Einkaufen ohne Auto. „Senioren sind zwar die Hauptzielgruppe“, sagt VCD-Projektleiter Rainer Hauck. „Doch auch Familien oder Studenten finden dort nützliche Hinweise. Was Senioren das mobile Leben leichter macht, erleichtert auch das Leben aller anderen Zielgruppen.“

Hauck und sein Team in der VCD-Bundesgeschäftsstelle füttern das Internetportal mit Informationen, erarbeiten Ideen für Aktionen, Schulungen und Infoveranstaltungen für ältere Menschen. „Wir planen beispielsweise Touren mit dem Elektrofahrrad oder Geocashing-Touren, also Schnitzeljagden per GPS“, sagt VCD-Projektmitarbeiterin Anna Fehmel. Außerdem hat das Team Konzepte für größere Veranstaltungen entworfen. Beispielsweise eine Show der Gewinnermodelle der VCD Auto-Umweltliste, die gleichzeitig besonders altersgerecht sind, oder Radaktionstage in Wohnsiedlungen, auf denen Interessierte Fahrräder Probe fahren, ihr Wissen testen oder ihr Rad durchchecken lassen können. „Unsere Aktionen und Veranstaltungen sollen zeigen, dass es nicht nur Zeit und Geld sparen, sondern auch viel Spaß machen kann, klimafreundlich unterwegs zu sein“, sagt Anna Fehmel.

Persönliche Beratung vor Ort

Unterstützt wird das Geschäftsstellenteam von den sogenannten Regionalkoordinatoren bei VCD-Verbänden vor Ort. Die Koordinatoren machen das Projekt in den jeweiligen Regionen bekannt und suchen neue Kooperationspartner, indem sie Kontakt zu Medien und Institutionen wie Mietervereinen, Wohnungsfirmen, Einzelhandelsverbänden, ÖPNV- oder Carsharingunternehmen aufnehmen. Sie bieten älteren Menschen eine kostenlose persönliche Mobilitätsberatung zu regelmäßigen Sprechzeiten an, organisieren Infoveranstaltungen und setzen die mit der Bundesgeschäftsstelle geplanten Aktionen vor Ort um.

„Das Thema Seniorenmobilität wird wegen des demografischen Wandels immer wichtiger“, sagt Projektleiter Hauck. „Deshalb freuen wir uns, dass wir nun gemeinsam mit dem DMB und der BAGSO drei Jahre lang die Möglichkeit haben, Ideen für eine klimaverträgliche und gleichzeitig altersgerechte Mobilität zu entwickeln und umzusetzen. Wir hoffen, dass unser Projekt dazu beiträgt, das Thema in Deutschland voranzutreiben.“   

Kirsten Lange

fairkehr 5/2023