Magazin 6/2012
20 Jahre Bahncard – dank VCD
Eine Forderung des VCD schreibt Erfolgsgeschichte.
Die Deutsche Bahn feiert. Den 20. Geburtstag der Bahncard, mit der Reisende seit Oktober 1992 auf den normalen Fahrpreis 50 Prozent Ermäßigung bekommen. Der VCD hatte seit seiner Gründung 1986 einen „Halb-Preis-Paß“ für Bahnreisende gefordert. Zur Geburtstagspressekonferenz der DB AG war der VCD denn auch als Mitinitiator der Bahncard 50 eingeladen.
Als der damalige DB-Chef Hartmut Mehdorn die Halbpreis-Karte 2002 abschaffte und durch die Bahncard 25 ersetzte, protestierte der VCD und warnte vor Imageverlust. Tatsächlich gingen der DB viele Fahrgäste im Fernverkehr verloren, 2003 erlebte die Bahncard 50 ihre Wiedergeburt. Im gleichen Jahr führte die DB AG außerdem die Bahncard 100 ein, die freie Fahrt im gesamten Netz garantiert.
Zum Fahrplanwechsel im Dezember wird die Bahncard 50 zwar wieder zwei Euro teurer, erhält jedoch eine erweiterte City-Ticket-Funktion: Die kostenlose Fahrt zum Bahnhof mit Bus und Bahn gilt dann nicht nur am Ziel, sondern bereits am Abfahrtsort.
„Die Bahncard 50 macht Bahnfahren erschwinglich und komfortabel“, sagt VCD-Bahnreferentin Heidi Tischmann. Auch der VCD-Bundesvorsitzende Michael Ziesak bezeichnet die Karte als Erfolgsgeschichte. Er fordert die DB allerdings auf, ihr weiteres Potenzial zu heben. „Die 50-prozentige Ermäßigung muss auch für Reservierungen, Nachtzugaufschläge und den ICE-Sprinter gelten.“ Auch solle die Bahncard 50 künftig wie ihre 25er-Schwester mit Angeboten wie den Sparpreisen kombinierbar sein. Eine wichtige Aufgabe sei die Weiterentwicklung der Bahncard hin zu einer Mobilitätskarte für den gesamten ÖPNV, inklusive Leihrad und Carsharing.
In dem Punkt hört die DB vielleicht zum dritten Mal auf den VCD. Berthold Huber, Vorstandsvorsitzender der DB Fernverkehr AG, sagte auf der Pressekonferenz: „Die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger wird immer wichtiger. Im Hinblick darauf wollen wir die Bahncard zur umfassenden Mobilitätskarte ausbauen.“