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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 4/2012

Der Hamburg-Köln-Express ist gestartet

Die DB bekommt weitere ­Konkurrenz im Fernverkehr.

In früheren Rheingold-Abteilwagen aus den 70er Jahren können Fahrgäste seit Ende Juli zwischen Rheinland und Norddeutschland reisen: Die private Konkurrenz zur DB AG, der Hamburg-Köln-Express HKX, fährt die Strecke unter der Woche einmal täglich, von Donnerstag bis Sonntag gibt es drei Verbindungen pro Richtung und Tag. Eine Fahrt kostet je nach Reisezeit 20, 40 oder, in Spitzenzeiten wie am Freitagnachmittag, 60 Euro.

Wer Hin- und Rückfahrt zusammen bucht, spart zehn Prozent. Bahncard-50-Besitzer reisen auf der Strecke mit der DB für knapp 42 Euro. Wer ein HKX-Ticket – mit Zugbindung – online, telefonisch oder an Bord kauft, hat einen Sitzplatz und ein Essen inklusive. 

Der VCD begrüßt, dass es endlich weitere Konkurrenz im Fernverkehr gibt – diesmal auf einer DB-Hauptstrecke. Das Unternehmen werde erst einmal kein Geld verdienen, sagt VCD-Bahnreferentin Heidi Tischmann. „Doch so wird getestet, ob es möglich ist, ein wettbewerbsfähiges Angebot auf die Schiene zu bringen.“

Theoretisch ist bereits seit der Bahnreform 1994 Konkurrenz im Fernverkehr erlaubt. Die DB hält dennoch einen Marktanteil von 98 Prozent. Eigentlich sollte der HKX bereits im August 2010 Fahrt aufnehmen. Für Wettbewerber ist es jedoch langwierig und schwierig, den Zuschlag für eine Strecke und Züge zu bekommen. Für den Kauf müssen die Unternehmen in Vorleistung gehen.

Noch wartet HKX auch auf die eigent­liche Zuggarnitur, 18 Wagen aus Österreich, die derzeit modernisiert werden. Vor 2013 sind sie vermutlich nicht fertiggestellt und vom Eisenbahnbundesamt zugelassen.

fairkehr 5/2023