fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 2/2012

Sicher parken

Viele E-Räder lassen sich nicht mal eben die Kellertreppe runter- und hochschleppen. Und gerade in der Stadt ­besitzen viele Menschen keine Garage.

Foto: Marcus Gloger

Private Lösung: Radgaragen für den Vorgarten

Eine Alternative für alle mit etwas Platz auf dem Grundstück sind Fahrradgaragen. Die BikeBox 3 der Firma WSM bietet für etwa 1000 Euro zwei Rädern Platz. Die vom ADFC und vom Fahrradbranchenverband VSF zertifizierte Box ist mit
82 Zentimetern nur wenig breiter als ein Lenker, mit 1,40 Metern etwas höher als ein Fahrrad und mit zwei Metern wesent­licher kürzer als eine Autogarage. Wer mehr als zwei Fahrräder sein Eigen nennt, dem empfiehlt Andreas Hombach von WSM die BikeBox Duo für 1700 Euro. Auch das Unternehmen Stöhr stellt Radgaragen für den Hausgebrauch her. Eine Einzelgarage ist für etwa 800 Euro erhältlich, die Doppel-Version kostet um die 1400 Euro.

Öffentliche Lösung: Für Parkhäuser engagieren

An vielen größeren Bahnhöfen gibt es Fahrradparkhäuser, allerdings in der Regel ohne Lademöglichkeit. Und an kleineren Stationen müssen Pendler ihre teuren Räder im Freien abstellen.

Michael Dehnert, der in Herrsching am Ammersee unter anderem E-Räder verleiht und verkauft, ist deshalb selbst aktiv geworden. In der Nähe des S-Bahnhofs mietete er eine Garage an, ließ eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren und stellte eine Ladesäule fürs ­kos­tenlose Stromtanken zur Verfügung. Die Stellplätze vermietet der verkehrs­politisch engagierte Wirtschaftsingenieur für 20 Euro im Quartal an elektrisierte und nicht elektrisierte Zweirad-Pendler.

„Idealerweise werden die Fahrradparkhäuser von der Kommune oder der ÖPNV-Gesellschaft betrieben, aber da so etwas nach meinen Erfahrungen gerade im ländlichen Bereich sehr lange dauert, habe ich das letzten Herbst auf meine private Kappe genommen“, sagt Dehnert.

Bei Kommunen und bei ­Arbeit­gebern im Kreis Starnberg wirbt er für sein Konzept. Er appelliert an alle Radpendler, sich ebenfalls bei ihren Unternehmen für ­sichere Parkplätze auch für E-Rad-Fahrer einzusetzen. Seiner Erfahrung nach sind Arbeitgeber durchaus aufgeschlossen, denn sie sparen Pkw-Parkplätze ein und radelnde Mitarbeiter sind einfach fitter – ob mit oder ohne Motor.

Kirsten Lange

fairkehr 5/2023