Magazin 2/2012
Erster Schritt für weniger Schwefel auf See
Der Umweltausschuss des Europäischen Parlamentes hat beschlossen, dass der Schiffsverkehr seine Schwefelemissionen verringern muss.
Die europäischen Grenzwerte für den Schwefelgehalt von Schiffskraftstoffen sollen um 90 Prozent, von 1,0 auf 0,1 Prozent, reduziert werden. Diese Verschärfung ist für Ost- und Nordsee sowie im Ärmelkanal ab 2015 vorgesehen – das heißt, innerhalb der Kontrollzone für Schwefelemissionen (SECA) und der Zwölf-Meilen-Zone vor den Küsten. Außerhalb dieser Gebiete gilt ab 2015 ein Grenzwert von 0,5 Prozent. Ab 2020 dürfen auch dort Schiffe nur noch mit Kraftstoff fahren, der maximal 0.1 Prozent Schwefel enthält.
Ein Kreuzfahrtschiff bläst so viele Schadstoffe in die Luft wie fünf Millionen Pkw auf gleicher Strecke. Dies liegt vor allem am Schweröl, einem Abfallprodukt aus der Ölverarbeitung, das Schiffe als Kraftstoff nutzen. Da der Schiffsverkehr entlang der Küsten zunimmt, werden immer mehr Schadstoffe an Land geweht.
„Bisher sind Schiffe schwimmende Sondermüllverbrennungsanlagen – der Luftverpestung dadurch fallen in Europa jährlich und 50.000 Menschen zum Opfer“, sagt Heiko Balsmeyer, Projektleiter der Kampagne „Rußfrei fürs Klima“ beim VCD, „Die Entscheidung des Umweltausschusses ist ein erster Schritt hin zur Nutzung von schwefelarmen Schiffskraftstoffen in den besonders von Luftverschmutzung betroffenen Gebieten.“ Der Schwefel-Richtlinie müssen nun noch die europäischen Umweltminister und das Europäische Parlament zustimmen.