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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Reise 5/2011

Neu dabei: Hohe Tauern, Österreich

Nachdem 2007 mit dem Schweizerischen Nationalpark die Eidgenossen ein „Fahrtziel Natur“-Ziel beisteuerten, ist seit diesem April auch Österreich dabei.

Foto: NPR/K. DapraHochalpin unterwegs auf dem Wiener Höhenweg im Nationalpark Hohe Tauern: Die mehrtägige Wanderroute verläuft zwischen Osttirol und Kärnten.

Der Nationalpark Hohe Tauern in Kärnten auf der Südseite der Alpen ist eins der beeindruckendsten Hochgebirge in Europa und eine Arche Noah für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten wie den einst ausgestorbenen Bartgeier oder den streng geschützten punktierten Enzian. Das Schutzgebiet kann sich beispielsweise mit dem höchsten Berg Österreichs, dem Großglockner, oder dem mit 200 Meter Fallhöhe längsten Wasserfall des Landes schmücken. Die Natur lässt sich sommers wie winters mit einem Nationalparkranger am besten erkunden.

Mit dem Nationalpark-Wanderbus sind Wanderziele auch ohne Auto gut erreichbar. Der Wanderbus ist ins Postbussystem der Österreichischen Bundesbahnen ÖBB eingebunden, das heißt, ihre Ankunfts- und Abfahrtzeiten sind aufeinander abgestimmt.

Einer der zentralen Orte in der Nationalparkregion ist Mallnitz. Die 850-Einwohner-Gemeinde gehört seit 2009 zu den „Alpine Pearls“ ­­– 24 Urlaubsorten in sechs Alpenländern, die für sanften Tourismus in regionaltypischen Alpenorten stehen. Sie wollen vor allen Dingen die Mobilität umweltfreundlich organisieren: sowohl die An- und Abreise als auch die Fortbewegung vor Ort.

Mallnitz profitiert dabei von seinem IC-Bahnhof, den unter anderem Züge ab München direkt anfahren. Der Bahnhof soll zum Eintrittstor in den Nationalpark Hohe Tauern, zum „Nationalparkbahnhof“ werden. Dafür engagieren sich neben der Gemeinde auch die Nationalparkverwaltung, das Land Kärnten und die ÖBB. Nach dem derzeitigen Umbau sollen unter anderem große ­Tafeln die Reisenden darauf hinweisen, dass sie sich jetzt im Nationalpark befinden.

Vor einigen Jahren hat Mallnitz ein Mobilitätskonzept aufgestellt. Es begann mit dem Shuttleservice ab Mallnitz bis zu ei­nem Umkreis von 60 Kilometern: Wer mit der Bahn anreist, wird in Kleinbussen zu seiner Unterkunft gebracht. 2008 startete der Wanderbus – zunächst nur in der direkten Umgebung von Mallnitz. Seit 2010 fährt der Bus Wanderziele in der gesamten Nationalparkregion an.

Die Mallnitzer bauen die sanfte Mobilität vor Ort weiter aus. Dank E-Bike-Verleih und sechs Solartankstellen im Dorf kommen Einwohner und Gäste seit diesem Frühjahr in Windeseile CO2-frei in die Berge.

Kirsten Lange

Anreise: Bis zur Hälfte des Reisepreises sparen lässt sich mit dem RIT-Ticket der DB. Buchen kann man es bei der Unterkunft oder bei der Nationalpark-Region Hohe Tauern. Dann bekommt man das Ticket zugeschickt oder kann es am Schalter hinterlegen lassen. Bezahlt wird direkt bei der Unterkunft.

fairkehr 5/2023