Magazin 5/2011
Autoindustrie: Deutschland hinkt hinterher
Die neuen Zahlen von T&E zeigen: In Deutschland werden zu wenige klimafreundliche Neuwagen verkauft.
Die deutschen Autohersteller schmücken sich mit angeblichen Öko-Innovationen. Doch Zahlen von T&E für 2010 zeigen: Deutschland hinkt beim Klimaschutz hinterher. Im EU-Ranking belegt es mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß der hierzulande verkauften Neuwagen von 151 Gramm pro Kilometer den 22. Platz von 27.
Der EU-weite Durchschnitt liegt bei 140 Gramm CO2 , Spitzenreiter Dänemark bei 127 Gramm. „In Deutschland gibt es nach wie vor keine Anreize zum Kauf sparsamer Autos, im Gegenteil“, so VCD-Verkehrsreferent Michael Müller-Görnert. Er kritisiert das Dienstwagenprivileg, die unwirksame Kfz-Steuer und das künftige CO2-Label, das schweren Spritfressern ein grünes Mäntelchen umhänge.
Bei den Herstellern nimmt Fiat mit einem Flottendurchschnitt von 126 Gramm CO2 den Spitzenplatz ein, gefolgt von Toyota mit 130 Gramm. VW belegt mit 143 Gramm den neunten Platz, Daimler den letzten Platz mit 161 Gramm.
Im Vergleich zu 2009 sanken die CO2-Emissionen der in Europa verkauften Neuwagen insgesamt um knapp vier Prozent. Bei gleichem Tempo würde der EU-weit verbindliche durchschnittliche CO2-Grenzwert von 130 Gramm bereits 2013 statt 2015 erreicht.