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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 2/2011

Erneuerbar? Ja, unbedingt!

E-Mobilität braucht Ökostrom.

Wenn man zurzeit sein E-Mobil über Nacht auftankt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man am nächsten Morgen mit einem Atomauto wegfährt. Die Forderung des VCD und anderer Umweltverbände ist klar: Die E-Autos der Zukunft dürfen nur mit Ökostrom fahren.

Im „Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität“ wurde auf Drängen des Bundesumweltministeriums festgeschrieben, dass „der zusätzliche Bedarf an elektrischer Energie in diesem Sektor durch Strom aus erneuerbaren Energien zu decken“ sei. Der Plan sieht eine Million Elektroautos bis 2020 vor.

Nach Angaben des Projektentwicklungsunternehmens im Bereich erneuerbare Energien Juwi lassen die sich „mühelos mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen“. So schrieb Vorstand Matthias Willenbacher im Online-Portal „Wir Klimaretter“ 2010. Bis 2020 soll nach dem Willen der Bundesregierung der Anteil der Ökoenergie am gesamten deutschen Stromverbrauch mindestens 30 Prozent betragen, die Erneuerbare-Energien-Branche geht davon aus, dass 47 Prozent möglich sind. Zurzeit liegt der Ökostrom-Anteil bei 17 Prozent.

„Der gesamte Stromverbrauch erhöht sich durch eine Million E-Fahrzeuge bis 2020 um ein halbes Prozent“, sagt Andreas Ostermeier, Experte für Emissionsminderung und Ener­gieeinsparung im Verkehr beim Umweltbundesamt. Zusätzliche neue Kapazitäten in Form von Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerken seien dafür nicht nötig. Durch intelligentes Lastenmanagement, beispielsweise mit Hilfe schlauer Zähler im E-Auto (smart metering), soll es möglich werden, die E-Mobile dann zu laden, wenn genug Strom durch die Leitungen fließt, unter anderem in windigen Nächten.

Beim heutigen Strommix sind E-Mobile keine Öko-Mobile

Mit dem heutigen Strommix liegen Pkw mit sparsamem Verbrennungsmotor und E-Autos beim CO2-Ausstoß in etwa gleich auf, erklärt Andreas Ostermeier. Für den neuen Mitsubishi iMiEV ergeben sich rund 90 Gramm Kohlendioxid je Kilometer – ein Wert, den auch die neueste Generation von Hybrid- und selbst von Dieselfahrzeugen ­bereits erreicht. Wolf Bulander, beim Automobilzulieferer Bosch zuständig für Elektromobilität, rechnet damit, dass der Verbrennungsmotor in den kommenden Jahren knapp ein Drittel sparsamer wird.

Umweltbewusste E-Fahrzeughalter mit einer Garagensteckdose haben die Möglichkeit, einen Vertrag mit einem Ökostromanbieter zu schließen. Auch beim Carsharing lässt sich auf grüne E-Mobile achten.

So haben der Anbieter cambio und das Ökostromunternehmen Greenpeace Energy in Hamburg im März das Pilotprojekt „Carsharing mit echtem Ökostrom“ gestartet. Und DB Car­sharing hält für ihre „e-Flinkster“-Flotte in Berlin, Frankfurt und Saarbrücken, die unter anderem aus Toyotas Plug-in-Hybriden, ­Citroëns C1-Elektromodellen und Smarts Fortwo electric drive bestehen, ebenfalls Ökostrom-Ladestationen bereit.

Kirsten Lange

Ganz einfach zum Ökostromanbieter wechseln: Die VCD Service GmbH hilft dabei!

fairkehr 5/2023