Politik 1/2011
Kopfbahnhof 21 – wer hat's erfunden?
Das Alternativkonzept zu S21, Kopfbahnhof 21, hat der VCD entwickelt.

fairkehr: Von wem stammt das Konzept K21?
Klaus Arnoldi: Das Konzept Kopfbahnhof 21 hat der VCD entwickelt. Nach der Präsentation von Stuttgart 21 im Jahr 1994 hat der VCD zunächst zwei Konzepte entworfen: „KOMBI“, entsprechend den ursprünglichen Plänen des Stuttgarter Verkehrswissenschaftlers Prof. Dr. Heimerl, und „LEAN“ als reine Kopfbahnhoflösung. Nachdem klar war, dass die KOMBI-Lösung keine Chance auf Realisierung hatte, habe ich dann die LEAN-Variante weiterentwickelt zu „Kopfbahnhof 21“.
Wo gibt es den Plan?
Das komplette Konzept hat der VCD im März 2006 in der Broschüre „K21 – Die Alternative zu Stuttgart 21 mit Flughafenanbindung“ vorgestellt. Diese Broschüre gibt es als Download auf der Internetseite des VCD-Baden-Württemberg.
Der Schlichter Heiner Geißler fordert einen simulierten „Stresstest“, der die Leistungsfähigkeit des geplanten Durchgangsbahnhofs in Stuttgart unter Beweis stellen soll. Wer hatte die Idee?
Nach einem Störfall im S-Bahn-Tunnel in der Innenstadt stießen wir auf das Problem, wie künftig solche Störfälle bei Stuttgart 21 bewältigt werden können. Der Tunnelbahnhof mit seinen acht Gleisen wird nicht in der Lage sein, einen
S-Bahn-Ersatzverkehr aufzunehmen. Also forderten wir die Bahn auf, die Leistungsfähigkeit im Störungsfall mit einem „Stresstest“ nachzuweisen.
Der VCD ist der Urheber vieler guter Ideen und Konzepte. Ist das in der Öffentlichkeit ausreichend deutlich geworden?
Leider nicht in dem Maße, wie es wünschenswert wäre. Zwar hat der VCD das Alternativkonzept entworfen, aber der VCD hat leider eine zu schwache Basis – sprich zu wenig Mitglieder – um ein derartiges Konzept wirksam in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der VCD ist Partner in einem Bündnis gegen Stuttgart 21 und hat dort sein verkehrsspezifisches Know-how einbringen können.
Interview: Uta Linnert