fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 6/2010

Fit, sicher, gesund: mit dem Rad und zu Fuß

Foto: HP Velotechnik

Hochsitz fürs Liegedreirad

Bequem aufsteigen, entspannt sitzen, komfortabel nach vorn treten: Dreiräder und Sessel­-räder eignen sich für alle, die befürchten, auf einem normalen Fahrrad das Gleichgewicht zu verlieren, und für Menschen mit Rückenproblemen. Durch den niedrigeren Schwerpunkt können viele Modelle schneller gebremst werden als ein herkömmliches Rad, ohne die Gefahr, über den Lenker zu fliegen. Sollte es mal wackelig werden, sind Dreirad- und Sesselradfahrer schnell mit den Beinen auf dem Boden – und im Fall des Falles ist die Sturzhöhe niedrig. Der Hersteller HP Velotechnik hat in diesem Jahr einen speziellen Hochsitz fürs Liegedreirad auf den Markt gebracht. Darauf sitzen die Fahrer fast so hoch wie auf einem Bürostuhl. Auch das Spezialradunternehmen Hasebikes hat diverse Dreiradmodelle und Reha-Bikes für Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Angebot.

Fotos: Flyer

Radeln mit Rückenwind

In Pedelecs sehen Radexperten das Zukunftsmobil schlechthin: Seit 2007 wachsen die Verkaufszahlen der Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung im zweistelligen Bereich. 2010 werden nach Schätzungen des Zweirad-Industrie-Verbands vermutlich 200.000 Stück verkauft, im Vorjahr waren es 150.000. Mittlerweile hat fast jeder namhafte Fahrradhersteller ein Modell im Angebot – von bequem bis sportlich.

Beim Pedelec unterstützt ein kleiner Elektromotor, von einem Akku gespeist, die Fahrer, wenn sie in die Pedale treten. Je nach Modell schiebt der Motor die Radler mit 25 bis 200 Prozent ihrer eigenen Kraft an. Hügel, Gegenwind oder längere Wege verlieren dadurch ihren Schrecken. In der Stadt ist man mit einem Pedelec auf Strecken bis zu neun Kilometern schneller unterwegs als mit dem Auto.

Ein Nachteil der Räder: Sie wiegen bis zu 30 Kilo, auch wenn die Hersteller kontinuierlich an leichteren Akkus und Rahmen basteln. Wer ein Pedelec kaufen möchte, sollte vorher nicht nur verschiedene Modelle Probe fahren, sondern sie auch mal anheben, um zu testen, ob er sie, wenn nötig, ein Stück weit tragen könnte. Empfehlenswerte Modelle gibt es ab 1800 Euro.

Gut zu Fuß

Jeder Mensch ist ein Fußgänger – und mit zunehmendem Alter werden attraktive und sichere Wege immer wichtiger. Der Fußgängerverein FUSS e.V. hat deshalb die Online-Plattform „Senioren zu Fuß“ eingerichtet – mit Publikationen, guten Beispielen und Links. Er ruft Politiker, Planer und Seniorenvertreter auf, sich mit Problemen, Anregungen und Lösungen zu melden, um die Plattform ständig zu erweitern und weitere Zielgruppen ansprechen zu können.

Zusammen mit dem Pharus-Plan-­Verlag gibt FUSS e.V. spezielle Fußgängerstadtpläne heraus. Die Karten zeigen ruhige Wege im Grünen, Abkürzungen durch Häuserblocks oder Sackgassen und Bus- und Bahnhaltestellen. Fußgängerstadtpläne gibt es bisher für Berlin, Potsdam, Leipzig, Hannover, Dresden, Hamburg und Bremen, weitere sollen folgen.

Kirsten Lange

fairkehr 5/2023