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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 4/2010

Stuttgart 21: teuer und schlecht für Zugverkehr

Neue Zahlen belegen die Sinnlosigkeit des Bahnhofsprojekts.

Der Bau eines Tiefbahnhofs in Stuttgart und die Schnellstrecke von Stuttgart nach Ulm kosten mindestens sieben Milliarden Euro statt der bislang veranschlagten 4,5 Milliarden. Das gaben DB-Chef Rüdiger Grube und der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus Ende Juli bekannt.

Kritiker wie der VCD und die Grünen rechnen damit, dass das Projekt noch teurer wird. Die Grünenfraktion im Bundestag will die Kosten für die Neubaustrecke durch ein eigenes Gutachten überprüfen lassen und die Ergebnisse im September präsentieren.

Eine Studie der Universität Stuttgart und der Züricher Firma SMA hat außerdem das Argument der Kritiker bestätigt, dass der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs – mit weniger Gleisen als im heutigen Kopfbahnhof – im Zugverkehr zu Engpässen führen wird. Ein Taktfahrplan könne mit Stuttgart 21 nicht mehr gefahren werden, so das Gutachten, das die Bahn und das Land Baden-Württemberg in Auftrag gegeben hatten.

Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag Winfried Hermann und der VCD fordern einen Baustopp. Dagegen spricht angeblich, dass auf die DB Milliardenkosten zukämen, wenn sie aus dem Projekt ausstiege. Der VCD Baden-Württemberg hat ein Szenario erarbeitet, nach dem ein Ausstieg finanzierbar wäre. „Es ist allerhöchste Zeit, dass sich Stadt, Region, Land und die DB zusammensetzen, um die Modalitäten zu verhandeln“, sagte Vorsitzender Matthias Lieb.

fairkehr 5/2023