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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Politik 3/2010

Züri rollt

Unbedingt nachahmenswert: Zürich hat einen kostenlosen Fahrradverleih.

Foto: Marcus Gloger

Selbst im teuren Zürich gibt es Einrichtungen, die wenig kosten – oder sogar kostenlos sind. Wie das Fahrradfahren auf den stadteigenen Rädern der Verleihstationen von „Züri rollt“. Diese Initiative, die Asylbewerbern aus aller Welt in der Schweiz Arbeit gibt, verleiht 200 Räder an fünf zentralen Punkten der Stadt gegen eine Kaution von 20 Franken an Einheimische und Touristen.

Die auffällig bunt lackierten Stadträder rollen mit guter Straßenausrüstung übers Pflaster, haben Gangschaltung und ein praktisches Körbchen für Gepäck und Einkäufe. Durch die schicke Bahnhofstraße, in die Altstadt oder zum Kunsthaus Zürich führen gut markierte Radwege. Entlang der Limmat und rund um den ­Zürichsee sind die Wege nahezu autofrei. Einen Plan braucht man in der überschaubaren Schweizer Metropole nicht. Ungewohnt für Nicht-Züricher sind die vielen Staßenbahnen, die in der Innenstadt minütlich in allen Straßen und Gassen auftauchen und auf die man deshalb besser aufpassen muss als in vergleichbar großen deutschen Städten.

Wer das Rad nach der Tour unfallfrei wieder abgibt, erhält die 20 Franken ohne Abzug zurück. Wer das Rad über Nacht behalten möchte, zahlt zehn Franken und sichert sich so sein Velo für den nächsten Tag. Denn reservieren kann man die Räder nicht – und bei schönem Wetter sind die umweltfreundlichen Nahverkehrsmittel schnell vergriffen.

Uta Linnert

 

fairkehr 5/2023