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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Magazin 3/2010

Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 – der Protest geht weiter

Der Baustart ist für die S21-Gegner kein Zeichen zum Aufgeben.

Foto: DB AG/Franziska KraufmannEs ist fünf vor zwölf. Deshalb protestieren die Stuttgart-21-Gegner weiter gegen das milliardenteure Bauprojekt.

Am 2. Februar dieses Jahres ist offiziell mit dem Bau des neuen unterirdischen Bahnhofs in Stuttgart begonnen worden. In Anwesenheit von Bahnchef Rüdiger Grube, Verkehrsminister Peter Ramsauer, dem ehemaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg Günther Oettinger und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster hob ein Kran symbolisch einen Prellbock beiseite. Vor dem Bahnhof demonstrierten Tausende Bürger gegen das Projekt Stuttgart 21 (S21), das voraussichtlich mehr als fünf Milliarden Euro verschlingen wird. Und die Proteste gegen die Zerstörung des Bahnhofs und der Stadt gehen weiter. Jeden Montag um 18 Uhr treffen sich 3000 bis 4000 Gegner zur Montagsdemo am Nordausgang des Bahnhofs. Vertreter aus Politik und Kultur sprechen in kurzen Reden ihren Protest gegen Stuttgart 21 aus. Dank der massiven Proteste sind die Projektplaner davor zurückgeschreckt, die 280 Bäume im Schlosspark zu fällen. Bei den Befürwortern des Projekts sieht man die Proteste mit Unbehagen: 2011 sind Landtagswahlen in Baden-Württemberg.

Der Baustart ist für die S21-Gegner kein Zeichen zum Aufgeben. Der begonnene Umbau des Gleisvorfelds dauert voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Und er ist in vergleichbarem Umfang auch beim VCD-Alternativkonzept Kopfbahnhof 21 erforderlich. Das sieht vor, den bisherigen Kopfbahnhof zu modernisieren – zu einem Viertel bis einem Drittel der Kosten von S21. Für den 10. Juli 2010 ist eine weitere Großdemonstration in Stuttgart angesagt.

Klaus Arnoldi, VCD Baden-Württemberg

fairkehr 5/2023