fairkehr VCD-Magazin für Umwelt, Verkehr, Freizeit und Reisen

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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Titel 6/2009

Bücher zum Thema

Wer die Welt retten will, muss radikale Richtungswechsel wagen und mutige Wege in die Zukunft gehen.

Kulturwandel wagen

Die Affenliebe fürs Auto in Zeiten des Klimawandels nehmen Claus Leggewie und Harald Welzer exemplarisch als Beweis für das Scheitern von Gesellschaften. Die Autoren gehen der Frage nach, warum Menschen nicht tun, was sie wissen, und warum Umweltbewusstsein und Handeln derart auseinanderklaffen.

„Apokalypseblindheit“ nennen die beiden Wissenschaftler die Unfähigkeit, künftige Gefahren angemessen einzuschätzen und dies als Grundlage des eigenen Handelns zu machen. Trotzdem sei es möglich, eine Form des Wirtschaftens und Lebens zu entwickeln, die nicht auf Wachstum, sondern auf Gerechtigkeit und Qualität setze. Leggewie und Welzer setzen ihre Hoffnung in eine Erneuerung der Demokratie und die Stärkung von Bewegungen und Initiativen. Die Bürger könnten erkennen, dass Veränderungen im Leben nicht Verzicht, sondern Gewinn bedeuten können. Wichtig wäre, dass alle mitmachen.

Claus Leggewie, Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Frankfurt am Main 2009, 279 Seiten, 19,95 Euro, www.fischerverlage.de

Kultur der würdevollen Arbeit

Die indische Physikerin und Philosophin Vandana Shiva beschreibt die Zusammenhänge der Themen Klima, Hunger und Peak Oil aus einem Blickwinkel, der auch das Nord-Süd-Gefälle der Welt mit einbezieht. Shiva fordert den Umstieg von einer globalisierten Wirtschaft hin zu einem Netzwerk von lokalen Wirtschaften, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Vandana Shiva: Leben ohne Erdöl. Zürich 2009, 19,50 Euro, www.rotpunktverlag.ch

Ja zu Biokraftstoffen

Uwe Lahl untersucht die Risken und Möglichkeiten, die eine globale Biomassewirtschaft mit sich bringt. Sein Zukunftskonzept baut auf den Wechsel vom Erdöl hin zu den Kraftstoffen aus Biomasse. Sie bieten für den Mitarbeiter des Bundesumweltministeriums die Chance auf nachhaltige Mobilität und sollten genutzt werden.

Uwe Lahl: Ölwechsel. Berlin 2009, 255 Seiten, 29,80 Euro, www.rhombos.de

Zukunft ohne Öl

Die Zeiten leicht verfügbarer billiger Energie sind vorüber. Die Endlichkeit der Erdölvorräte beginnt auf den Markt durchzuschlagen. Das ist eine der Hauptaussagen in Richard Heimbergs Buch. Der Autor plädiert deshalb für den vernetzten Gebrauch aller zur Verfügung stehender Energieformen. Das Buch enthält sehr aktuelle Informationen zu Energieverbrauch, Erdölabhängigkeit und -ersatz in Deutschland und Europa.

Richard Heinberg: Öl-Ende. München 2008, 459 Seiten, 21 Euro, www.riemann-verlag.de

Welt im Umbruch

Wer Atomenergie nutzt, spielt russisches Roulette, schreibt Hans-Peter Dürr in seinem Buch, in dem der Träger des Alternativen Nobelpreises sein Lebenswissen zusammenfasst. Er zeigt auf, dass die großen Probleme unserer Zeit – Kriege, Klimawandel oder die Krise der Ökonomie – die fatalen Folgen alten Denkens und eines überkommenen Weltbildes sind. Dürr fordert einen Paradigmenwechsel. In seinem Buch weisen die grundlegenden, revolutionären Ergebnisse der modernen Physik den Weg in eine lebenswerte Zukunft, die geprägt ist von Vielfalt und Verbundenheit: Vielfalt in Natur und Kultur, Verbundenheit der Menschen untereinander – und mit der Natur.

Hans-Peter Dürr: Warum es ums Ganze geht. München 2009, 190 Seiten, 19,90 Euro, www.oekom.de

fairkehr 5/2023