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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

Reise 6/2009

Mit Händen und Füßen

Das Wander- und Radwegenetz Schweiz Mobil macht ­klimafreundlichen Urlaub im ganzen Land möglich.

Foto: www.swiss-image.chFür Radler, Skater oder Kanuten: Auf dem Schweiz-Mobil-Wegenetz sind alle emissionslos Reisenden willkommen.

Auf Mountainbikes oder Tourenrädern, in Inline-Skates, in Wanderschuhen oder in Kanus – auf dem Wegenetz von Schweiz Mobil ist jede Form der sanften Mobilität möglich. Auf insgesamt 20.000 Kilometern können sich Aktivurlauber in der gesamten Schweiz klimafreundlich bewegen.

Wanderland, Veloland, Mountainbikeland, Skatingland und Kanuland haben die Touristiker die Angebote von Schweiz Mobil getauft. Durch jedes „Land“ führen nationale und regionale Routen, insgesamt 22 nationale und fast 150 regionale. Urlauber können auf eigene Faust oder über Reiseveranstalter Unterkünfte buchen, Räder leihen und Teilstrecken mit Bus und Bahn zurücklegen: Jede Tour kann bequem von einem Bahnhof oder einer Bushaltestelle aus gestartet oder dort beendet werden. Außerdem haben sich viele Gastronomiebetriebe an den Strecken auf die Bedürfnisse von Wanderern, Skatern oder Radfahrern eingestellt: Sie bieten unter anderem sichere Abstellplätze, Trockenräume für Kleidung und Vollwertkost an.

1993 hatten einige begeisterte Radfahrer aus Olten bei Basel die Idee, ein Netz von nationalen Radwegen aufzubauen. Gemeinsam mit dem Schweizer Tourismus-Verband gründeten sie die Stiftung Veloland Schweiz. Organisationen aus den Bereichen Verkehr, Sport und Tourismus waren darin vertreten. Die Schweizer Kantone sorgten für gut befahrbare Wege und eine einheitliche, flächendeckende Beschilderung. 1998 wurde das Veloland Schweiz offiziell eröffnet. Noch im gleichen Jahr beschloss die Stiftung, auch alle weiteren Formen der sanften Freizeitmobilität, kombiniert mit Bus und Bahn, zu fördern. Die Idee Schweiz Mobil war geboren. Im Frühjahr 2008 löste die Stiftung Schweiz Mobil die Stiftung Veloland Schweiz ab.

Deutlich mehr Radtouristen

„Das Konzept ruht auf zwei Säulen“, erklärt Reiseveranstalter Ruedi Jaisli, der das Veloland Schweiz mit aufgebaut hat. „Die eine Säule ist die Infrastruktur, das Routennetz und die Beschilderung. Dafür ist die öffentliche Hand zuständig. Die zweite Säule besteht aus der touristischen Vermarktung, den konkreten Angeboten für die Kunden.“ Daran arbeiteten alle Unternehmen, die ein Interesse an dem Produkt Schweiz Mobil hätten: Reiseveranstalter, Radhersteller, Tourismusverbände, Buchverlage, Wanderausrüster.

„Ein Vermarktungserfolg ist besonders das Veloland Schweiz, das gibt es ja auch bereits seit mehr als zehn Jahren“, sagt Martin Gutbub aus der Geschäftsstelle der Stiftung Schweiz Mobil. Vor allem inländische Radtouristen nutzen die vorbildlich beschilderten und in der Regel gut ausgebauten und sicheren Routen. „Der Velotourismus hat deutlich zugenommen seit Gründung der Stiftung Veloland Schweiz“, sagt Gutbub. „Im Jahr 2008 wurden etwa 4,7 Millionen Tagesausflüge und mehr als 200.000 Mehrtagesreisende gezählt.“ Die Veloland-Touristen gaben mehr als 140 Millionen Schweizer Franken aus, das entspricht etwa 90 Millionen Euro.

Das Routennetz zieht auch Promis an. So radeln der Schweizer Fernsehmoderator Kurt Felix, hierzulande bekannt durch „Verstehen Sie Spaß“, und seine Frau Paola fast jedes Jahr im Veloland Schweiz.

Kirsten Lange

Alle Routen, Unterkünfte, buchbaren Angebote und ein Online-Shop für Reiseführer unter www.schweizmobil.ch
Mehr Infos zur Stiftung: www.schweizmobil.org


fairkehr 5/2023