Titel 2/2009
„Kopf an“ mit Herz
Bamberg musste die Kampagne gewinnen, weil es die schönste Stadt der Welt ist“, lieferte Stadtrat Franz-Wilhelm Heller beim Startevent in Berlin die Begründung dafür, dass er mit einem Lebkuchenherz um den Hals auf dem Podium seine Kommune repräsentieren durfte.
Das schöne Stadtbild hat die Jury allerdings nicht geleitet bei ihrer Entscheidung für die vier Siegerkommunen aus insgesamt 94 Bewerberstädten. Vielmehr war wichtig, welche Städte ihre Hausaufgaben in Sachen Wege, Abstellanlagen und politischer Wille bereits gemacht haben. Dort nämlich, so die Annahme der Jury, fällt die Kampagne auf fruchtbaren Boden und kann die größte Wirkung entfalten.
In Bamberg baut man seit 1994 das Radwegenetz nach Plan aus, hinzu kommen ein Programm zur Radverkehrsförderung von 2008 bis 2012 und ein „Aktionsplan Innenstadt“. Die Stadt will mit Hilfe der Imagekampagne einen Mentalitätswechsel in der Bevölkerung herbeiführen.
Dortmund ist mit knapp 600000 Einwohnern die größte Gewinnerstadt. Auch sie fördert seit über zehn Jahren den Radverkehr. Der Radverkehrsanteil konnte von drei auf zehn Prozent gesteigert werden. Die Kampagne soll dazu beitragen, dass er noch größer wird.
Halle an der Saale hat in den letzten Jahren viel in die Fahrrad-Infrastruktur investiert, aber kaum in die Kommunikation darüber. Diese Lücke schließt „Kopf an: Motor aus“.
Karlsruhe ist als ÖPNV-Vorzeigestadt bekannt. Mit einem 20-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs arbeitet die Stadt gezielt daran, Schwächen zu beseitigen. Erklärtes Ziel ist die Steigerung des Radanteils von 16 auf 23 Prozent bis 2015. Die Kampagne soll dabei helfen, diesen Anteil noch schneller zu erreichen.
Michael Adler